Glaubensbekenntnis für die Ohren

Podcasts werden weltweit immer beliebter. Darin wird sprichwörtlich über Gott und die Welt gesprochen. Einige Glaubensgeschwister nahmen dies wörtlich und machten Podcasts zu einem Kanal, um ihren Glauben zu bekennen.

Vor allem seit Corona sind Podcasts immer beliebter. Diese Serien von Medienbeiträgen in Form von Interviews, Meldungen oder Musik können auf den meisten digitalen Geräten heruntergeladen werden. So kann man einen Podcast bei vielen Tätigkeiten nebenbei anhören. Die Themen von Podcasts sind vielfältig. Mal politisch, mal gesellschaftskritisch, dann wieder humoristisch oder spannend. Inzwischen findet man auch viele christliche Themen und einige neuapostolische Podcasts.

Verbunden bleiben

Der Lockdown aufgrund der Pandemie sorgte auch im Westpazifik dafür, dass die Glaubensgeschwister Schwierigkeiten hatten, untereinander verbunden zu bleiben. Aus diesem Grund fanden sich sechs engagierte Kirchenmitglieder in einer Arbeitsgruppe namens „Staying Connected“ (Verbunden bleiben) zusammen. „Wir wollten die Verbindung zwischen den Mitgliedern des Bezirks Westpazifik erhalten“, erklärt Carley Love, ein Mitglied der Gruppe und Korrespondentin von nac.today. Bald hatten sie die Idee, Podcasts aufzunehmen und den Kirchenmitgliedern zur Verfügung zu stellen.

Ein bis zwei Mal im Monat trifft sich die Gruppe um Apostel Trevor Williams für ein Brainstorming. „Der Schwerpunkt der Podcasts lag bisher auf der Passions- bis Pfingstzeit, einschließlich Fastenzeit, Ostern und Himmelfahrt. Der letzte Podcast war eine Podiumsdiskussion zwischen den Mitgliedern der Arbeitsgruppe „Staying Connected“, Bezirksapostel Peter Schulte und unseren beiden Aposteln aus Australien, Apostel Desmond Lodewick und Apostel Trevor Williams“, erzählt Carley Love. Unterm Strich wird sich der Podcast auf christliche Ereignisse fokussieren. Momentan plant das Team schon den nächsten Podcast, der – das darf verraten werden – sich um das Thema Erntedank drehen wird.

Von Jugendlichen für Jugendliche

Stephan Halama (31) ist Teil des achtköpfigen Jugendleiterteams im Bezirk Karlsruhe (Deutschland). Dieses Team sah in der Corona-Pandemie die Gefahr, dass die Jugendgruppe sich auseinanderleben könnte und suchte eine Lösung, die Gruppe zusammenzuhalten. Da Stephan selbst ein begeisterter Podcast-Hörer ist, war es zur Idee, einen eigenen Podcast zu entwickeln, nicht mehr weit.

„Ich hatte noch nie Probleme damit, über meinen Glauben zu reden“, sagt Stephan. So lud er sich in seinen Podcast „be_yondtheriver “ bekannte und interessante Leute ein, um mit ihnen über den ganz persönlichen Glauben zu sprechen oder über Themen, die die Jugendlichen interessieren. Zuerst nur für die Jugendlichen in seinem Bezirk, aber bald schon erweiterte sich der Radius seiner Hörer. Die Themen reichen von kirchlichen Festtagen über Sakramente bis zur Ökumene. Gerne unterhält er sich auch mit Vertretern von Interessensgemeinschaften der Neuapostolischen Kirche, nach der Sommerpause möchte er zum Beispiel mit jemanden von „Faktor G“ sprechen. Es ist kein offizieller Kirchenpodcast, aber Stephan sagt: „Die Neuapostolische Kirche ist meine Kirche. Sie ist das Zuhause von meinem Glauben“. Indem er über seinen Glauben redet, hofft er die Hörer zu motivieren, auch über ihren Glauben zu reden.

Texte hörbar machen

1997 begannen Glaubensgeschwister der Gebietskirche Südamerika, Hörbücher für Blinde zu produzieren. Viermal im Jahr nahmen sie Personen auf, die aus Zeitschriften der Kirche vorlasen und so den sehbehinderten Geschwistern Zugang zu den Publikationen gaben. Ergänzt wurden die Beiträge durch Aufnahmen von Chören und Orchestern oder einem Grußwort des Bezirksapostels. Zuerst bekamen die sehbehinderten Glaubensgeschwister diese Podcasts in Form von Kassetten, dann bald als CDs mit einem Etikett in Blindenschrift. Heute stehen sie auf der Website in digitaler Form zum Herunterladen und Anhören zur Verfügung. Längst richtet sich das Angebot auch an die Sehenden.

Da Podcasts immer beliebter werden, hat die Arbeitsgruppe „Communications und Editorial Area“ (Kommunikation und Redaktion) – einige Mitarbeiter aus der Verwaltung der Gebietskirche und ehrenamtliche Helfer, die aus der Rundfunk-Branche kommen – sich noch mehr Formate überlegt. Und so entstanden Podcast-Formate wie Gottesdienstübertragungen, „Palabra Pastoral “ – ein kurzes Video von einem Apostel, Bischof oder Bezirksvorsteher mit Gedanken aus den Wochengottesdiensten – und für die Amtsträger ein Podcast mit den Leitgedanken zum Anhören. Neue Formate sind auch geplant – werden aber noch nicht verraten.