Spotlight 10/2022: Geben und empfangen gehören zusammen

Die Gemeinde als „ein Herz und eine Seele“, ohne zu sehr auf Unterschiede und Grenzen zu achten, das bleibt ein herausforderndes Ziel. So beschreibt es der Bezirksapostel Rainer Storck (Westdeutschland), der mit seiner Administration über 40 Länder betreut.

Zum Jahresmotto 2022 „Gemeinsam in Christus“ sagte unser Stammapostel unter anderem, dass dies bedeute, auch über seine Generation, seine Gemeinde oder sein Land hinauszusehen. Dies bedeute auch, sich darauf einzulassen, dem anderen zu geben und von ihm zu empfangen.

Diese Gedanken umzusetzen, ist mitunter eine große Herausforderung. In einer Gemeinde gibt es Geschwister, die unterschiedlichen Generationen angehören. Da sind die Senioren, die Eltern mit ihren Kindern, die Jugendlichen und die Kinder in der Sonntags- beziehungsweise Vorsonntagsschule, um nur einige zu nennen. Es liegt in der Natur der Sache, dass diese Altersgruppen unterschiedliche Vorstellungen darüber haben, was „Kirche“ für sie tun müsste und wie sie es tun soll. Dies alles zu berücksichtigen, gleicht mitunter einem nicht überbrückbaren Spagat.

Oft sprechen wir auch, wenn wir unsere Gemeinde meinen, von unserer Heimatgemeinde, und man will nur deren Bestes. Ist man allerdings nur auf seine eigene Gemeinde fixiert und vergisst möglicherweise die Bedürfnisse einer Nachbargemeinde, die nicht so gut aufgestellt ist, wäre das nicht gut. Hier gilt es, zu geben, zu helfen und zu unterstützen.

Unserem Bezirksapostelbereich sind fünfundvierzig Länder weltweit zugeordnet. In einigen Ländern haben wir noch recht komfortable Verhältnisse, und es kann alles bereitgestellt werden, um die Gemeinden zu versorgen. In anderen, teilweise sehr armen Ländern, fehlt es oft an dem Nötigsten. Dies gilt für das natürliche Leben, aber auch für das Zusammensein in der Gemeinde. Die Gottesdienste in einer eigenen Kirche zu erleben, ist ein großer Wunsch, aber aus eigenen Mitteln kaum umsetzbar. Man versammelt sich, wenn überhaupt, in gemieteten Räumen oder unter freiem Himmel. Auch hier ist es wichtig, über das eigene Land hinauszusehen und unseren Geschwistern in anderen Ländern zu helfen.

Einen Hinweis, wie wir einen wertvollen Beitrag zur Gemeinschaft in Christus leisten können, lesen wir in der Apostelgeschichte über die erste christliche Gemeinde in Jerusalem. Es heißt in Kapitel 4, 32: „Die Menge der Gläubigen aber war ein Herz und eine Seele; auch nicht einer sagte von seinen Gütern, dass sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemeinsam.“ Das deckt sich mit einer weiteren Aussage unseres Stammapostels zum Motto „Gemeinsam in Christus“: Wer in Christus lebt, ist aufmerksam und geht auf die Bedürfnisse seines Nächsten ein. Er nimmt Teil an Freude und Leid anderer.

Wir wollen uns bemühen, dies in die Tat umzusetzen!


Foto: Frank Schuldt

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