Spotlight 13/2019: Vielfältigkeit – ein Reichtum!
Unterschiedliche Gaben und Fähigkeiten wertzuschätzen und nicht als Differenzen wahrzunehmen, dazu ruft Bezirksapostel Tshitshi Tshisekedi (DR Kongo Südost) in seinem Schreiben zum Jahresmotto auf.
Meistens, wenn wir gebeten werden, zwei Menschen zu beschreiben, die vor uns stehen, erkennt die menschliche Wahrnehmung viel schneller das, was sie unterscheidet, als das, was sie gemeinsam haben.
Am diesjährigen Pfingstfest sagte uns der Stammapostel, dass der Heilige Geist an uns arbeitet, also wirkt. Ich schlage eine Arbeit vor, die der Heilige Geist an mir tun kann: Meine Wahrnehmung des Nächsten, der ordinierten Ämter und der Kirche zu ändern.
Anstatt alles zu beschreiben, was mich von meinem Nächsten trennt, was alles von einem Amtsträger zum anderen abweicht und was die Vielfältigkeit, die man in der Kirche wiederfindet, ausmacht, konzentriere ich mich eher auf das, was gemeinsam ist. Und das in dem Wissen, dass der eine sich immer von dem anderen unterscheiden wird.
Unsere Unterschiede, seien sie geografisch, sprachlich, soziokulturell, altersbedingt, geschlechtsbedingt, sexueller Neigung und noch vieles mehr, bilden ein Reichtum! Vorausgesetzt wir akzeptieren den Anderen so wie er ist, so wie Jesus uns auch akzeptiert wie wir sind. Gemeinsam besitzen wir Erzvorkommen, die wir noch nicht genügend abgebaut haben, davon nenne ich unter anderem:
- Die Liebe Gottes: Dieser Reichtum wurde bei unserer Heiligen Versiegelung ins uns gelegt, als wir die Gabe des Heiligen Geistes bekommen haben. Gemeinhin will uns Gott retten; deshalb wollen wir uns gegenseitig lieben.
- Die göttliche Gnade: Dieser Reichtum wird uns von Gott gegeben, ohne dass wir ihn verdienen; und durch diese Gnade werden wir errettet. Unterstützen wir uns einander im Kern unserer Schwächen, und finden wir nicht Ausreden im Nächsten, im ordinierten Amtsträger oder in der Kirche, um unsere Schwächen zu rechtfertigen.
- Der göttliche Frieden: Dieser geistliche Reichtum steht mit unserer Gotteskindschaft in Verbindung. Auch wenn um uns herum viele Fluten und Unklarheiten sind, ist und bleibt Jesus der gute Kapitän, der uns versichert, mit uns zu sein. Haben wir keine Angst, seien wir in ihm in Frieden und in Frieden mit den Anderen.
- Die göttliche Hoffnung: Letztere wird uns vom Heiligen Geist zugesichert, der in uns wirkt. Der Herr kommt bald. Ich betrachte dies nicht nur als ein Versprechen, vielmehr aber als ein Glaubensbekenntnis. Stärken wir uns gegenseitig.
„Es sind verschiedene Gaben; aber es ist ein Geist. Und es sind verschiedene Ämter; aber es ist ein Herr. Und es sind verschiedene Kräfte; aber es ist ein Gott, der da wirkt alles in allen“ (1. Korinther 12,4–6).
Foto: ENA DRC