Nichts verdienen, alles bekommen

Gott ist gerecht? Wo es manchen so gut geht und manchen so schlecht. Wo die einen erwählt sind und die anderen nicht. Wie passt das zusammen? Die Antwort heißt: Gnade für alle.

„Der Herr ist gerecht in allen seinen Wegen und gnädig in allen seinen Werken.“ – Dieses Bibelwort aus Psalm 145,17 prägte den Gottesdienst 13. Dezember 2019, in Walvis Bay (Namibia).

„Ich kenne viele, viele Menschen, die dem nicht zustimmen würden“, erläuterte Stammapostel Jean-Luc Schneider eine häufige Reaktion: „Schaut euch die Lebensbedingungen auf der ganzen Welt an. Wie kann man da sagen, dass Gott gerecht ist? Wenn Gott existieren würde, würde er das nicht zulassen.“

„Ja, wir leiden unter der Ungerechtigkeit. Aber das Böse wurde nicht von Gott geschaffen.“, lautete die Antwort. „Er hat den Menschen den freien Willen gegeben. Und traurigerweise traf der Mensch die falsche Entscheidung und kam unter die Herrschaft des Bösen.“

Ein Weg für alle

Aber Gott ist gnädig. Er hat versprochen, einen Retter zu senden, der die Menschen von der Herrschaft des Bösen befreit. „Er ist gerecht, weil er Jesus Christus gesandt hat, um alle Menschen zu retten. Das ist die Gerechtigkeit Gottes: Christus ist für alle Menschen gestorben, für jeden einzelnen Menschen.“

Das sei der große Plan Gottes – er will alle Menschen in sein Reich führen. Dazu habe er einen Weg festgelegt und nur diesen einen: Man muss an Jesus Christus glauben und ihm nachfolgen. „Auch das ist ein Zeichen seiner Gerechtigkeit – es ist genau der gleiche Weg für alle Menschen.“

Die Herzen im Blick

Wer sich auf diesen Weg mache, der erlebe weiterhin die Gerechtigkeit Gottes, machte der Stammapostel deutlich. „Niemand wird von der Erlösung ausgeschlossen. Gott sorgt dafür– heute auf Erden künftig im Friedensreich – dass jeder Mensch die Möglichkeit hat, Christus zu erkennen und sich für ihn zu entscheiden.“

Ob ein Mensch tatsächlich an Christus glaube, das bemesse Gott jedoch nicht nur an dessen Worten und Taten. „Was du erreichen kannst, das hängt von deinem Wesen ab, von deinen Gaben, aber auch von dem Ort, an dem du lebst, von deiner Geschichte, von deinen Lebensbedingungen.“ Deshalb erforsche Gott das Herzen eines jeden Menschen.

„Gott ist ein Richter, der gerechte Richter zwar, aber ein Richter“, betonte der Kirchenleiter. „Gott wird nur diejenigen annehmen, die am Ende an Jesus Christus glauben und ihm folgen.“

Auserwählt, um zu dienen

„Wir sind mit Wasser und mit Geist getauft, wir glauben an unsere Erwählung.“ Aber wie passt die Erstlingsschaft mit der Gerechtigkeit für alle zusammen? Die Antwort liegt im Grund der Erwählung: nicht wegen persönlicher Verdienste, sondern um Gott zu dienen – heute schon und im Friedensreich.

Zu den Erstlingen zu gehören, bedeute somit weniger Vorzug als Verpflichtung: „Wem mehr gegeben ist, von dem wird auch mehr verlangt werden. Das ist das Wort Jesu selbst. Das hat er sehr deutlich gemacht.“ Auch wenn Gott mehr erwarte: „Vergiss nicht, was auch immer in deinem Leben passiert, Gott ist gerecht. Er wird dir alles geben, was du brauchst, um seinen Willen zu erfüllen und seinem Ruf zu folgen.“

Am Ende allen das Gleiche

Am Ende werde Gott alle Menschen, die an Jesus glauben, das Gleiche geben: die ewige Herrlichkeit in seinem Reich. Ist das nicht ungerecht, wo manche doch mehr getan haben? Nein, stellte Stammapostel Schneider klar: „Vergesst nicht, wir werden durch Gnade gerechtfertigt, nicht durch Verdienst. Er schenkt uns allen die gleiche Gnade. Wir haben nichts verdient, doch wir bekommen alles.“

Sein Fazit: „Gott möchte alle Menschen vom Bösen befreien. Jesus Christus ist für alle gestorben und gibt allen, die an ihn glauben, ewiges Leben. Gott hat uns dazu erwählt, ihm zu dienen und er ermöglicht es uns, dies zu tun. Die Erlösung geht weit über das hinaus, was wir verdienen können.“

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Andreas Rother
21.01.2020
Namibia, Stammapostel, Gottesdienst