Mit guten Taten gegen schlechte Nachrichten

Lebensmittel, Schülerausstattung – und notfalls auch einen Konfirmandenanzug: In großen und kleinen Krisen sind die neuapostolischen Christen zur Stelle, um ihren Nächsten zu helfen. Wofür was gebraucht wurde und wie die Hilfe kam.

Wenn die Erde bebt

Etwa 26 Millionen Menschen stehen derzeit in der Türkei und Syrien vor den Trümmern ihrer Existenz. Zehntausende Menschen ließen bei dem Erdbeben am 6. Februar ihr Leben. Das Mitgefühl auf der ganzen Welt ist groß, Länder, Organisationen und Privatpersonen bieten ihre Hilfe an. Der für die beiden Länder zuständige Bischof Aramik Fesdjian berichtete beispielsweise einen Tag nach dem Beben von einer schnellen Hilfsaktion der neuapostolischen Gemeinde Istanbul (Türkei): „Priester Edgar Char stellt gerade einen Konvoi zusammen, der Lebensmittel, Erste-Hilfe-Material und vor allem Wasser nach Antakya bringen soll.“ Bereits am Dienstagmorgen leisteten die Gebietskirche Westdeutschland und deren Hilfswerk NAK-karitativ eine Soforthilfe von 10.000 Euro, weitere Hilfen werden folgen.

Spontan organisierten die Jugendlichen des Bezirks Kassel-Korbach (Deutschland) ein Spendenkonzert. Innerhalb weniger Stunden planten sie ein Programm und verteilten Flyer. Am 12. Februar eröffneten die jungen Musiker das Konzert mit dem Stück „To God be the Glory“ (Dem Herrn sei Ehre). Das Spendenkonzert stand unter dem Motto #jugendbewegt, unter dem sich die Jugendlichen immer wieder für Menschen in Not einsetzen. Der Gemeindevorsteher von Antakya kam mit einer Sprachnachricht zu Wort. Der Chor beendete das Konzert mit einem Friedenswunsch. Die Zuhörer waren begeistert und spendeten über 5000 Euro an die Erdbebenopfer.

Gute Taten für die Konfirmationsfeier

Zwei Tage vor seiner Konfirmation ist der Junge aus der Gemeinde Hanover Park (Südafrika) nicht voller Aufregung und Vorfreude, sondern steht vor den Trümmern seiner Existenz: Das Haus, in dem er mit seiner Familie gewohnt hat, ist bis auf die Grundmauern abgebrannt. Die Familie hat nichts mehr, alles ist vom Feuer zerstört. Sofort halfen die Glaubensgeschwister aus der Gemeinde und Nachbarn beim Wiederaufbau und versorgten die Familie mit dem Nötigsten. Die Nachbarn nahmen die Familie in ihr Haus auf und die Sonntagsschullehrer sorgten dafür, dass der junge Konfirmand an seiner Konfirmation ordentlich angezogen sein konnte. So kamen schnell ein neuer Anzug, Schuhe, Hemd und eine Krawatte zusammen. Die Feier konnte im Haus der Nachbarn stattfinden.

Schreibwaren und Schulkleidung

In einigen politischen Gemeinden in Südafrika fehlt es an Geld, um die Schulen auszustatten. Vorsteher aus drei kirchlichen Gemeinden des Bezirks Lavistown und Vertreter einer lokalen Nichtregierungsorganisation bekamen deshalb am 22. Januar Schulkleidung, Schuhe und Schreibwaren überreicht. Diese Dinge wurden ihnen von den Bezirksvorstehern der Bezirke Lavistown und Welgelegen übereicht, nachdem Glaubensgeschwister aus den Bezirken die Schulsachen gesammelt hatten. Aufgabe der Vorsteher ist es nun, die Spenden zu verteilen.

Ein Herz für Kinder

Das Gebot „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ veranlasste Mitglieder der Neuapostolischen Kirche Ghana dazu, eine Geldspende an die Organisation Chance for Children (CFC) zu initiieren. Die Organisation möchte Kinder von der Straße holen und ihnen die Chance auf eine gute Bildung geben. Stellvertretend für die Glaubensgeschwister in ihrem Arbeitsbereich überreichten die beiden Lead Apostle Benjamin Ohene-Saffo und Samuel Oppong-Brenya die Spende von 30.000 Euro an Daniel Awuley Nartey, der Leiter eines CFC-Zentrums in Accra. Dieser dankte den beiden Apostel und berichtete von der geplanten Erweiterung der Organisation vor Ort, für welche das Geld gerade rechtzeitig käme.

Die Gemeinde Bondorf hat rund 1500 Euro an den Verein „Kinder brauchen Frieden“ gesponsert. Das Geld kam aus einer Aktion von Glaubensgeschwistern, die auf dem Weihnachtsmarkt selbst hergestellte Backwaren und Geschenke verkauft hatten. Mit dem Beitrag wird der Verein Kinder unterstützen, die aktuell in der Ukraine unter dem Krieg leiden.

Ein großes Herz für Kinder zeigte auch Bezirksapostel Jürg Zbinden bei seinem Besuch in der Kindertagesstätte in Razeni (Moldawien). Sein Besuch in der von der Neuapostolischen Kirche Schweiz finanzierten Einrichtung löste auf allen Seiten große Freude aus. Er und seine Begleiter wurden traditionell mit Brot und Salz begrüßt und ließen sich dann alles zeigen. Auch die Bastelarbeiten und Zeichnungen der Kinder sowie eigens hierfür geprobte Musikvorträge bestaunten die Amtsträger mit großer Freude.