Japan freut sich auf den Stammapostel

Zum ersten Mal in seiner Amtszeit wird Stammapostel Jean-Luc Schneider nach Japan reisen. Am 22. Mai besucht er die Gemeinde in Tama-City. Ein Blick in ein Land, das für die Entwicklung der Neuapostolischen Kirche in Südost-Asien eine besondere Rolle spielte.

Tama gehört zu Tokio und dann auch wieder nicht. Sie ist als reine Wohnstadt konzipiert – hier leben und wohnen rund 150.000 Menschen, von denen viele in Tokio arbeiten. Aber Tama ist kreisfrei, eine eigenständige Stadt am westlichen Rand einer der größten Metropolen der Welt.

Christen sind in Japan eine Minderheitsreligion. Dazu Bezirksapostel Urs Hebeisen, zu dessen Bezirksapostelbereich Südostasien auch Japan zählt: „Glaubensfreiheit wird in Japan dadurch definiert, dass sich der eine nicht groß um den anderen kümmert. Das Land ist vom Shintoismus und Buddhismus geprägt. Das persönliche Glaubensleben ist zumeist eine Mischung daraus. Die kleine christliche Minorität allerdings hat doch schon eine lange Geschichte aufzuweisen.“

Bewegte Geschichte

Christliches Leben in Japan ist tatsächlich sehr alt. Bereits im 7. Jahrhundert waren Nestorianer, die heutigen assyrischen Christen, über China nach Japan gekommen und bauten drei Kirchen bei Kyoto, der späteren Hauptstadt. In der Mitte des 16. Jahrhundert begann die Mission durch den Jesuitenorden der römisch-katholischen Kirche. Doch die damaligen Machthaber schotteten ihr Land kategorisch ab, 1587 wurde das Christentum in weiten Teilen des Landes verboten, es kam zu blutigen Christenverfolgungen. Damit wurde das Christentum zu einer weitgehend verborgenen Religion im Land. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts entspannte sich die Lage. Heute gibt es etwa 1 Prozent Christen, über 80 Prozent gehören gleichzeitig dem Shintoismus und Buddhismus an.

Von Kanada nach Japan

Die Neuapostolische Kirche in Japan ist 45 Jahre alt. Es gibt zwei etablierte Gemeinden im Land, eine in Tama und die andere in Matsuyama, plus weitere Stationen an unterschiedlichen Orten. Rund 100 Mitglieder zählt die Kirche insgesamt.

Pionier war Yoshiharu Yahata. Ihn und seine Frau lud der damalige Bezirksapostel Michael Kraus im August 1968 nach Kanada ein. Dort wurden sie am 21. August zusammen mit einer weiteren japanischen Familie versiegelt. Yoshiharu Yahata wurde bald Amtsträger und vertrat die Kirche im Land. Im Februar 1973 erhielt er den Auftrag, die Gemeinde in Tama als Vorsteher zu leiten. Seit 1987 arbeitete er als Bezirksevangelist.

Von Japan nach Südostasien

Von Japan aus breitete sich der neuapostolische Glaube nach Korea, Taiwan, Hongkong und in die Philippinen aus. Auch der jetzige Bezirksapostels Urs Hebeisen wohnte einige Jahre in Tokio. Er wurde im November 1976 von seinem damaligen Arbeitgeber nach Japan geschickt. Rückblickend sagt er dazu: „Für mich hat in Japan alles begonnen. Ich habe heute noch eine tiefe Affinität zu diesem Land. Daher behielt ich mir vor, selbst der verantwortliche Apostel für Japan zu sein. Ich mache einmal im Jahr einen Besuch im Land.“

Die Neuapostolische Kirche in Japan hat eine eigene Webseite: http://nac-japan.org/. Erste Meldung zurzeit: „Zu unserer großen Freude geben wir bekannt, dass Stammapostel Schneider einen Gottesdienst am 22. Mai in Tama City plant. Ort: Keio Plaza Hotel Tama.“ (It is a great pleasure to announce that Chief Apostle Schneider plans to conduct a divine service at Tama City on May 22. Location: Keio Plaza Hotel Tama).

Umfangreiches Programm vorgesehen

Am Freitagmittag, 20. Mai, wird der internationale Kirchenleiter in Japan eintreffen. Die nächste Etappe heißt Südkorea, wo der Stammapostel am Donnerstag, 26. Mai, landen wird. Am Freitagmorgen ist eine Fahrt zu einer koreanischen Gedenkstätte geplant, wo das Kirchenoberhaupt ein Gebet für den Frieden sprechen will. [http://nac.today/de/158039/341137]. Am Sonntag ist der Gottesdienst in Daejeon/Korea vorgesehen.

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Peter Johanning
21.05.2016
Japan, Gemeindeleben, Stammapostelreisen