Evangelium gemeinsam hörbar machen

Die Zusammenarbeit der Neuapostolischen Kirche mit anderen christlichen Konfessionen in Europa weitet sich aus. Das beginnt mit persönlichen Kontakten und hört bei regionalen Mitgliedschaften noch nicht auf.

Einen Antrittsbesuch haben die Apostel Jeannot Leibfried (Frankreich) und Clément Haeck (Luxemburg, seit Sommer 2019 im Ruhestand) dem Kardinal Jean-Claude Hollerich abgestattet. Der oberste Vertreter der Römisch-Katholischen Kirche in Luxemburg empfing die beiden Mitte November 2019 an seinem Bischofssitz in Luxemburg-Stadt. Das Gespräch in herzlicher Atmosphäre drehte sich um die Herausforderungen an die Christen in Europa und in Luxemburg.

Apostel i.R. Haeck dankte für die Unterstützung von Kardinal Hollerich, die Neuapostolische Kirche in Luxemburg in den Rat Christlicher Kirchen aufzunehmen. Das sei ein wichtiger Schritt in der ökumenischen Arbeit gewesen, so der Apostel. Inzwischen ist die Neuapostolische Kirche in allen wichtigen Gremien des Landes vertreten: im Rat Christlicher Kirchen, im Rat der konventionierten Religionsgemeinschaften (Conseil des Cultes) sowie im interreligiösen Dialog (Action Groupe Inter-Religieux und InterFaith) an der LSRS, der „Luxembourg School of Religion and Society“.

Kontaktaufnahme in weiteren Ländern

Im Laufe des Gesprächs sagte Kardinal Hollerich, der zugleich Vorsitzender der europäischen Bischofskonferenzen bei der Europäischen Union (COMECE) ist, seine Unterstützung bei einer Kontaktaufnahme der Neuapostolischen Kirche zu den Ökumene-Organisationen in Belgien und in Frankreich zu. Apostel Leibfried dankte dem Kardinal für diese Unterstützung und für seine Offenheit gegenüber der Neuapostolischen Kirche.

So könnte sich in Zukunft der Kreis der europäischen Länder erweitern, in denen die Neuapostolische Kirche auf nationaler Eben in ökumenischen Gremien aktiv ist. Neben Luxemburg zählen bislang dazu: die Schweiz (Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen) Österreich (Ökumenischer Jugendrat), die Niederlande (Ökumenischer Rat der Kirchen) sowie Deutschland (Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, ACK).

Engagement geht in die Fläche

Der nationalen ACK gehören die vier deutschen Gebietskirchen seit April 2019 an. Seitdem sind drei Gastmitgliedschaften auf regionaler Ebene hinzugekommen, sodass die Neuapostolische Kirche nun in fast allen Regional-ACK vertreten ist. Auf lokaler Ebene wirken – mit Stand Oktober 2019 – Vertreter aus rund 250 neuapostolischen Gemeinden in 75 örtlichen Arbeitsgemeinschaften mit.

Regelmäßige Gespräche zwischen der NAK und der ACK gibt es zwar seit 2001 auf regionaler und seit 2008 auf nationaler Ebene. Das Gros der Mitgliedschaften vor allem auf lokaler Ebene stammt allerdings aus den Jahren 2014 bis 2018. Kurz zuvor hatte eine Phase intensiveren Austauschs auf Basis des 2012 erschienenen Katechismus‘ begonnen, der spätestens 2015 in mit der Veröffentlichung des Leitfadens „Schritte aufeinander zu“ in eine Annährungsphase überging.

Wesentlicher Beitrag zum guten Verhältnis

Zentraler Ansprechpartner war dabei die Arbeitsgruppe „Kontakte zu Konfessionen und Religionen“ (AG KKR), der neben Apostel i.R. Haeck auch Apostel i.R. Rolf Wosnitzka sowie Bischof Peter Johanning angehören. Der Vorsitzende des Gremiums, Volker Kühnle, geht im kommenden Monat als Apostel in den Ruhestand. Seine Arbeit, so betont Stammapostel Jean-Luc Schneider in einem Rundschreiben, habe „wesentlich dazu beigetragen, dass wir heute ein gutes Verhältnis zu den anderen Kirchen haben“.

Wie wichtig das dem Kirchenleiter ist, hatte er bereits zu seinem Amtsantritt erläutert: „Wir sind uns bewusst, dass wir alle Christen sind“, sagte der Stammapostel Mitte 2013 in einem Interview. „Wir müssen gemeinsam für das Evangelium kämpfen, die Stimme des Evangeliums muss auch in der heutigen Gesellschaft hörbar werden, und dafür und daran arbeiten wir gemeinsam.“

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Andreas Rother
26.11.2019
Europa, Konfessionen