Keine Helden, aber Helfer mit Herz

Und wenn die Schlagzeilen verschwinden: NAC SEA Relief bleibt nach Katastrophen vor Ort aktiv.Darauf schaut das südostasiatische Hilfswerk in ihrem Jahresbericht 2019 zurück. Eines ihrer Engagements lag aber außerhalb ihres Einsatzgebiets.

„Wir sind keine Helden und bewirken keine Wunder“, erklärt Bezirksapostel in Ruhe Urs Hebeisen, Präsident des Hilfswerks, im Vorwort des Jahresberichts. Die Helfer seien darum bemüht, auch wenn „die Wirkung der Arbeit recht schmal ist, sich zu kümmern und mit dem Herzen zu sehen.“ Veränderungen zu bewirken, sei das Ziel ihrer Arbeit, selbst wenn sie vielleicht auch nur im Moment hilft.

Obwohl 2019 nur wenige große Katastrophen die Philippinen heimsuchten, hatte NAC SEA Relief einiges zu tun. Denn wenn das Unglück aus den Schlagzeilen verschwindet, schaut die Hilfsorganisation nicht weg, sondern lässt sich von den Herzen ihrer Mitglieder leiten und hilft den Menschen vor Ort.

Wo das Geld herkommt und hingeht

Die größere Hälfte der Einnahmen von NAC SEA Relief waren 2019 private Spenden. 24 Prozent kamen von NAK-karitativ und 18 Prozent von NAK-Humanitas. Lokale Spenden machen einen Anteil von zwei Prozent aus. Diese wurden zum Beispiel von Jugendlichen aus Makati (Philippinen) gesammelt, die in der Weihnachtszeit singend von Haus zu Haus zogen.

Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren, in denen viel mehr Gelder in die akute Katastrophenhilfe flossen, wurden die Spenden im Jahr 2019 zu einem Großteil für längerfristige Gemeinschaftsprogramme verwendet. Ebenso erhöhte sich der Anteil für Bildungsprojekte.

Neue Häuser, neue Saat, neues Leben

NAC SEA Relief half in Zusammenarbeit mit anderen Hilfsorganisationen die von Taifunen zerstörten Häuser auf den Philippinen wiederaufzubauen. In Isabela und Cagayan half das Hilfswerk sogar dabei, Lebensgrundlagen wiederherzustellen. Damit die Ernte wieder eingefahren werden konnte, spendete das Hilfswerk Setzlinge, welche den Bauern neue Frucht und damit wieder Einkommen ermöglichte.

Für den Bau eines Schulhauses in Acmonan herrschten erschwerte Bedingungen: Der Transport von Baumaterial ließ sich nur mit Pferde durchführen. Dank engagierter Helfer konnte NAC SEA Relief ein neues Schulgebäude errichten und mithilfe zahlreicher Spenden die Lehrkräfte unterbringen.

Wenn das Allernötigste fehlt

Der Taifun Tisoy brachte viele Menschen im vergangenen Jahr während der Weihnachtszeit in eine Notlage. Die Hilfe in Form von Lebensmittelpaketen von NAC SEA Relief erreichte 76 Familien in Mindoro und 253 Familien in der Region Bicol.

Zweimal fuhren Teams von NAC SEA Relief in die durch ein Erdbeben zerstörte Region Davano del Sur, um dort vor allem Lebensmittelpakete zu verteilen. Da das gesamte Gebiet aus Sicherheitsgründen abgeriegelt war, mussten die Teams die Lebensmittel an offizielle Lagerplätze übergeben. Weitere Nahrungsmittellieferungen und Hilfe beim Wiederaufbau sind geplant.

Dank in Wort und Ton

Weit jenseits des Einsatzgebiets war NAC SEA Relief aktiv, um sich und seine Arbeit vorzustellen: beim Internationalen Jugendtag in Düsseldorf (Deutschland). Als besonderen Dank für die Unterstützung besuchte der philippinische Jugendchor den Stand in der Gemeinschaftshalle 6 und präsentierte dort einheimische Lieder.

Regelmäßig erhält NAC SEA Relief finanzielle Unterstützung. So unter anderem von „human aktiv“, NAK-karitativ und NAK-Humanitas. Ihnen und den zahlreichen anderen Spendern, dankt NAC SEA Relief. Ein besonderer Dank gilt „den ehrenamtlichen Mitarbeitern, den seelsorgerischen Netzwerken oder Partnern und den anderen Organisationen vor Ort die uns Feedback und Berichte geben“. Mit ihren Spenden und ihrer Hilfe unterstützen sie die größeren Vorhaben und helfen der Organisation bei der Durchführung ihrer Arbeit.

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Katrin Löwen, Tatjana Fröhlich
12.03.2020
Hilfswerke, Philippinen