Neuapostolisches Leben in Mexico-City: Sieben Gemeinden, sieben Priester

Sechs Metropolen – sechs Kontinente – sechs Gemeinden. Wie leben neuapostolische Gemeindemitglieder in den Riesenstädten dieser Welt ihren Glauben? nac.today hat sich das genau angeschaut. Heute blicken wir nach Mexico:

Nordamerika – Mexico – Mexico-City

Mexico-City: Eine riesige Stadt – neun Millionen Einwohner. In der näheren Umgebung, der Metropolregion, sind es sogar über 20 Millionen. Eine der größten Städte der Welt! Die Mexikaner selbst nennen ihre Hauptstadt meist „el D.F.“ für „Distrito Federal, Hauptstadtbezirk“.

Mexico-Stadt liegt hoch, über 2000 Meter über dem Meeresspiegel. Das hat nicht nur Vorteile. Die Stadt hat riesige Umweltprobleme, auf allen Gebieten: Luft, Wasser, Boden. Durch häufige Inversionswetterlagen kommt es zum Smog, die Zirkulation durch den Wind ist dann eingeschränkt. Zudem befindet sich Mexiko-Stadt auf einem Erdbebengürtel. 1985 gab es ein fürchterliches Beben der Stärke 8,1, das etwa 45.000 Menschen tötete und 30.000 Menschen obdachlos machte. Das letzte Beben geschah am 18. April 2014.

Die Stadt befindet sich in den Kalttropen – wegen ihrer hohen Lage. Tagsüber ist es im Winter mit 20 bis 25 Grad Celsius recht warm, nachts jedoch deutlich kühler, teils sogar frostig. Im Jahresdurchschnitt sind es 15,9 Grad Celsius.

Sieben – eine heilige Zahl

Neuapostolische Gemeinden gibt es sieben, eine heilige Zahl. Die Esmeralda-Gemeinde ist die größte im Stadtgebiet – dort gehen 62 Glaubensgeschwister in den Gottesdienst. Interessant: die Rückwand, dort wo der Altar steht, ist eine Fensterfront. Der Blick über den dahinter gelegenen See ist grandios! Und der Vermieter berechnet auch keine Miete – weil wir eine Kirche sind und er daran Freude hat. Allein schon wegen der enormen Größe der Metropolregion braucht es aber mehrere Gemeinden. Einige liegen außerhalb des Zentrums, in Nachbarbezirken wie Cuauhtémoc, Valle Ceylan, Cuernavaca, Puebla oder Irapuato. Alle diese Gebäude sind angemietet. Nur in Valle Ceylan gibt es ein eigenes Gebäude oder besser: ein staatliches, dass die Kirche für ihre Zwecke immer nutzen darf. Das ist zugleich auch die älteste Gemeinde, 40 Jahre alt. Im ganzen Land ist Tijuana die älteste Gemeinde – 45 Jahre alt.

Insgesamt gibt es in den sieben Gemeinden sieben Priester und zwei Diakone. Orgelspieler, Chöre, Sonntagsschulen, Jugendstunden, regelmäßige Seelsorge – es ist alles da, was die Gemeinden brauchen.

Große Herausforderungen

Als besonders herausfordernd beschreibt der zuständige Bezirksapostel Leonard Kolb die hohe Kriminalitätsrate innerhalb der Gesellschaft. Finanzielle Transaktionen sind dadurch erschwert. Andererseits ist die Ausübung des christlichen Glaubens frei möglich. Zwar bevorzugen es auch hier viele Menschen, die etablierten Kirchen zu verlassen, dafür aber wachsen die kleineren Gruppen stetig.

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Peter Johanning
11.08.2015
Mexiko, Gemeindeleben, Nordamerika