Flutkatastrophe in Myanmar: Kontakt zu Gemeinden abgebrochen

Sorgenvoll blickt die Neuapostolische Kirche Südostasien nach Myanmar. Hundertausende Menschen leiden dort unter den Folgen einer Flutkatastrophe. Der Kontakt zu den Kirchenmitgliedern im Norden des Landes ist abgebrochen.

Heftige Regenfälle und Überschwemmungen bringt der Sommermonsun jedes Jahr mit sich. Doch diese Mal traf es Myanmar, das Land am Indischen Ozean zwischen China und Indien besonders hart: Ende Juli brachte der Wirbelsturm „Komen“ starke Winde und zusätzliche Wolkenbrüche mit sich.

Hundertausende Menschen in Not

Die Folgen für die Menschen sind katastrophal, wie OCHA, das Koordinationsbüro der Vereinten Nationen für Katastrophenhilfe berichtet: Mehr als 122.000 Familien sind geflohen, weil ihre Häuser zerstört oder von den Wassermassen bedroht sind. Rund 400.000 Hektar Ackerland sind überflutet, mehr als die Hälfte davon grundlegend beschädigt. Und das in einem Land, in dem 70 Prozent der Beschäftigten in der Landwirtschaft arbeiten.

Den Flüchtlingen fehlt es an Unterkünften, Lebensmitteln, sauberem Wasser, Gesundheitsversorgung und sanitären Anlagen. Fast 600.000 Menschen in 12 der insgesamt 14 Regionen des Landes sind nach OCHA-Angaben erheblich betroffen. Große Hilfswerke wie etwa das Rote Kreuz sind vor Ort. Doch deren Arbeit gestaltet sich schwierig. Viele Katastrophengebiete sind unzugänglich. Und die Infrastruktur wie die Stromversorgung und Kommunikationsmittel sind zum Teil zusammengebrochen.

„Schlimmstes Ereignis meines Lebens“

„Es ist das schlimmste Ereignis in Myanmar, das ich in meinen 70 Lebensjahren miterlebt habe“, berichtet Apostel i.R. David Kap Cin Thang aus seiner Heimat. „Fast das ganze Land leidet, schwere Regenfälle, Überflutungen, Zerstörung, keine Straßen, keine Kommunikation, verlorene Häuser und einige Tote“, schildert er. „Wir wissen nicht, wie es unseren Glaubensgeschwistern geht.“ Die Neuapostolische Kirche zählt im ehemaligen Burma knapp 2100 Mitglieder in 22 Gemeinden.

Vor allem der Kontakt zu den Geschwistern im Norden des Landes ist abgebrochen. Das berichtet Bezirksapostel Urs Hebeisen. Bischof Samuel Tansahtikno werde versuchen, das Gebiet zu besuchen, in dem neuapostolische Gemeinden angesiedelt sind. NACSEA Relief, das Hilfswerk der Neuapostolischen Kirchen in Südostasien, sei einsatzbereit, betont der Bezirksapostel.

„Myanmar braucht Unterstützung auf jede erdenkliche Weise“, schreibt unterdessen Apostel i.R. Thang: „Bitte denkt an uns und betet für Myanmar.“

Artikel-Infos

Autor:
Datum:
Schlagworte:

Andreas Rother
12.08.2015
Myanmar, Hilfswerke, Gemeindeleben