Randolph, NY – eine Geschichte von mutigen Menschen

Randolph heißt die neue alte Gemeinde im amerikanischen Bundesstaat New York. Sie ist das sakrale Zuhause von mutigen Menschen, die über viele Jahre ihren Glauben bekannten und statt die Schwierigkeiten zu sehen, die Möglichkeiten im Blick behielten. Doch fangen wir am Anfang an:

Die Geschichte von Randolph ist die Geschichte von sechs Gemeinden in der Gegend von Twin Tiers – einem Verbund von Bezirken und Kleinstädten auf der Grenzlinie zwischen New York und Pennsylvania. Hier leben die Menschen auf Farmen, verdienen mit harter Arbeit ihr tägliches Brot. So ist auch die Geschichte von Randolph eine Geschichte von gewöhnlichen Menschen, die aus Liebe zu Gott Außergewöhnliches taten. Menschen, die Nächstenliebe versprühten, Geborgenheit für Menschen ausstrahlten, die danach suchten. Menschen, die von Jesus Christus und seinem Wiederkommen zeugten.

Cattaraugus war der Anfang

In Cattaraugus, NY, fing alles an. 1906 war das. Anna Nentwig kam von Deutschland, um ihre Eltern in Michigan zu besuchen. Und sie blieb dort. Die USA wurden ihre neue Heimat. Sie heiratete, zog mit ihrer Familie nach Cattaraugus, NY, auf eine kleine Farm in Snyder Hill. Zu dieser Zeit lag die am nächsten gelegene neuapostolische Gemeinde in Buffalo, NY, rund 60 Meilen entfernt. Die Amtsträger aus Buffalo erklärten sich bereit, im Haus der Nentwigs regelmäßige Gottesdienste anzubieten. Woche um Woche kamen sie, und allmählich wurde die Schar der Zuhörer in Cattaraugus größer. Bald versammelte sich eine stattliche Gemeinde im Schulgebäude von Snyder Hill.

Aus diesen Anfängen entstanden sechs Gemeinden! Sie alle wuchsen nach demselben Muster: zuerst Gottesdienste im Wohnzimmer einer Gastgeberfamilie, dann Umzug in ein angemietetes Gebäude der Stadt, danach Bau einer eigenen Kirche. So entstanden die Gemeinden in Randolph, Olean, Salamanca, Steamburg, Gowanda und Jamestown.

Wachstum und Rückgang

Das größte Wachstum gab es zwischen 1970 und 1980. Danach gingen die Mitgliederzahlen zurück. Wirtschaftliche Angebote wurden rarer in der Gegend, eine natürliche Migration setzte ein. Viele Familien verzogen in Gegenden mit besserer Arbeit und wärmerem Klima. Und die jungen Menschen zogen in die größeren Städte, um ihr Studium oder ihre Ausbildung zu beginnen. Nach und nach mussten Gemeinden geschlossen werden – bis auf eine. Sie wurde als zentrale Gemeinde ausgesucht, Randolph. Bis Juli 2015 entstand dazu ein neues Kirchengebäude. Es entspricht den heutigen Bedürfnissen einer neuapostolischen Gemeinde in den USA: 70 Sitzplätze im Kirchensaal, Räume für Unterrichte und einen großen Gemeinschaftsraum mit Küche.

Der Weihegottesdienst brachte Bezirksapostel Leonard Kolb nach Randolph. Er erinnerte an die vielen Pioniere, an die Frauen und Männer, die in den vielen Jahrzehnten zuvor all ihren Glauben einsetzten, um Gemeinden zu gründen und das Evangelium lebendig zu halten.

Hintergrund

Am Sonntag, 26. Juli 2015, übergab Bezirksapostel Leonard Kolb das neue Kirchengebäude seiner Bestimmung. Grundlage für den Gottesdienst war der Bibeltext aus Psalm 40,2.3. Als Weihewort gab er der Gemeinde Matthäus 9,17: „Man füllt auch nicht neuen Wein in alte Schläuche; sonst zerreißen die Schläuche und der Wein wird verschüttet und die Schläuche verderben. Sondern man füllt neuen Wein in neue Schläuche, so bleiben beide miteinander erhalten.“ In Staat New York gibt es zurzeit 26 neuapostolische Gemeinden.

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Peter Johanning
31.08.2015
USA, Weihe/Einweihung, Gemeindeleben