Gecheckte Quadrate lenken den Glaubenslauf
„Pokemon Go“ – das war gestern. Heute gilt: „Pakeiman Go!“ Denn das heißt: „den Glauben leben“ – auf Indonesisch. Stationen eines Jugendtages, bei dem moderne Technik eine zeitlos gültige Botschaft transportierte.
Sie waren überall – diese bröselnden kleinen Quadrate, schwarz auf weißem Grund. Und sie sorgten für Ordnung ebenso wie für Spaß bei dem gemeinsamen Jugendtag für die Bezirke Jakarta Ost und Java West in Indonesien. Rund 250 junge Leute trafen sich Ende Oktober in der Stadt Lembang auf der Insel Java.
Glaubensleben statt Mini-Monster
QR-Codes nennen sich die gecheckten Vierecke, zweidimensionale Nachfahren des allseits bekannten Strichcodes, die mittlerweile häufig auf Postsendungen oder Tickets zu finden sind. Denen begegneten die Teilnehmer des Jugendtages bereits bei der Anmeldung an der Rezeption des Gästehauses. Mit der Kamera des Smartphones fotografiert entschlüsselten sich daraus nützliche Infos oder Links zu Webseiten.
Reichlich genutzt wurden die Handykameras beim „Pakeiman Go“, einem Spiel, das sich an den Spiele-Hit „Pokemon Go“ anlehnt. Dabei geht es allerdings nicht darum, in der realen Welt virtuelle Mini-Monster zu jagen, sondern Station um Station unterschiedliche Aufgaben rund um das christliche Leben zu absolvieren. Schließlich bedeutet „pakeiman“ auf Bahasa, der indonesischen Amtssprache, so viel wie „den Glauben leben“.
Auf den Spuren großer Lehrer
Die QR-Codes lenkten die Jugendlichen bei zwei weiteren Spielen auf die Spuren von Yohanes Surya, einem Physiker, der vor allem als Lehrer berühmt geworden ist: als erfolgreicher Trainer bei der Wissenschaftsolympiade, als Autor von Lernprogrammen, Büchern und Comics sowie als Gründer einer Hochschule.
Und schließlich halfen die Brösel-Quadrate den jungen Frauen und Männern noch bei einer Abstimmung: Dabei ging es um die Titel des Jugendtagsprinzen und der Jugendtagsprinzessin.
Liebe zeigt sich ganz konkret
Den Glauben leben – diese zentrale Botschaft nahm auch Apostel Edy Isnugroho beim Abschlussgottesdienst auf. Denn genau das zu tun, das hätten die Jugendlichen in ihrem Konfirmationsgelübde versprochen – mit den Worten „… und übergebe mich dir, o dreieiniger Gott …“.
Wie das in der Praxis aussehe, erläuterte der Apostel anhand der Bibelpassage rund um Matthäus 25,40: die Hungrigen und Durstigen zu versorgen, die Nackten zu kleiden, die Fremden aufzunehmen, die Kranken und Gefangenen zu besuchen. Das Fazit: „Die Liebe, die aus dem Glauben kommt, muss sich in konkreten Handlungen zeigen.“
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Andreas Rother
07.11.2016
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