„Ein sehr solider, stiller Schaffer“

Die Einheit zu bewahren, sei die größte Herausforderung. Mit Apostel Edy erhält die Kirche Südostasien morgen einen tatkräftigen Helfer.

„Bezirksapostel Hebeisen wird im Jahr 2018 in den Ruhestand treten und er hat mich gebeten, ihm einen Bezirksapostelhelfer zur Seite zu stellen. Für diese Aufgabe ist Apostel Edy Isnugroho aus Indonesien vorgesehen“, so informierte Stammapostel Jean-Luc Schneider im Januar die Bezirksapostel und Bezirksapostelhelfer. Morgen, am 21. Mai 2017, wird der internationale Kirchenleiter diese Beauftragung im Gottesdienst in der Depok Church (Indonesien) vornehmen.

Wer ist dieser Mann, der von seinen Glaubensgeschwistern in Indonesien liebevoll „Apostel Edy“ genannt wird? „Er ist ein sehr solider, stiller Schaffer. Vom Persönlichkeitsbild ein bisschen das Gegenteil von mir“, erklärt Bezirksapostel Urs Hebeisen und schmunzelt. Und das sei bei Nachfolgeregelungen gut so, ergänzt er. Seit 2009 leitet Bezirksapostel Hebeisen die Neuapostolische Kirche Südostasien. Unterstützt wird er in den 18 Ländern von zehn Aposteln und 4300 Amtsträgern. 80.000 Glaubensgeschwister sind hier in über 2200 Gemeinden zuhause.

Apostel Edy Isnugroho, geboren am 28. April 1963, stammt aus einer neuapostolischen Familie. Sein Vater, Yusak Saptohadiprayitno, diente in der Zeit von 1979 bis zu seiner Ruhesetzung 2002 als Apostel in Indonesien. Und auch der Großvater von Apostel Isnugroho war bereits Amtsträger der Kirche; er leitete die Gemeinde Lirap in Mitteljava. Der Apostel ist verheiratet und hat drei Söhne im Alter von 25, 21 und 14 Jahren.

nac.today hat den künftigen Bezirksapostelhelfer gesprochen.

nac.today: Sie sind gelernter Lehrer. Arbeiten Sie in einer Schule oder bereits im Kirchendienst?

Apostel Edy Isnugroho: Ich war nur wenige Monate an einer Hochschule als Lehrer tätig. Dann kündigte ich, weil mich Bezirksapostel Tansahtikno bat, ihn in der Kirchenverwaltung zu unterstützen.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit? Haben Sie Hobbies?

Freie Zeit verbringe ich mit meiner Frau und meinen Kindern zuhause. Meine Hobbies sind Joggen und Fahrradfahren.

In welcher Gemeinde sind Sie zuhause? Was ist das Besondere an dieser Gemeinde?

Ich gehöre zur Gemeinde Gendeng/Yogyakarta. Hier gibt es viele Studenten, die von anderen Orten zum Studieren herkommen. Fast jedes Jahr ändert sich die Anzahl der Gemeindemitglieder, weil die Studenten kommen und gehen.

Was ist Ihre Lieblingsgeschichte in der Bibel? Und was verbinden Sie mit dieser Geschichte?

Meine Lieblingsgeschichte in der Bibel handelt von David. Er war ein bemerkenswerter Mann mit einem demütigen Herzen. Gott hat ihn erwählt. Aufgrund seiner Herzenseinstellung erreichte Israel unter seiner Leitung Wohlstand. Gott segnete ihn reichlich.

Sie sind bereits seit über 15 Jahren Apostel. In welchen Ländern haben Sie bislang gearbeitet?

Ich habe bisher in fast jedem Bezirk in ganz Indonesien gearbeitet.

Bitte berichten Sie von einer Erfahrung, die Sie besonders glücklich gemacht hat.

Im Dienst für die Gotteskinder bin ich oftmals mit kleinen und großen Problemen konfrontiert. In der Auseinandersetzung mit großen Problemen erlebe ich manche schlaflose Nacht, manche Niedergeschlagenheit. Aber so lange ich Gott vertraue, gibt er mir die notwendige Kraft zur Bewältigung. Und auch das Erleben, dass sich diese Probleme durch sein Eingreifen schlussendlich lösen. Gott hilft mir immer zur richtigen Zeit. Das macht mich glücklich.

Als Apostel sind Sie auch Missionar. Gibt es ein Patentrezept für gutes Missionieren?

Ich möchte allen Menschen mit Liebe begegnen; ohne irgendeinen Unterschied zu machen.

Sie kennen Bezirksapostel Urs Hebeisen seit vielen Jahren. Arbeiten sie gerne mit ihm und wenn ja, warum?

Natürlich möchte ich meinen Bezirksapostel unterstützen. Ich fühle seine Liebe zu mir, und ich liebe ihn. Er ist mein Mentor, mit großer Weisheit. Er lehrt mich unter anderem global zu denken, aber lokal zu handeln. Und auch an die Zeit in 10, 15, sogar 20 Jahren zu denken, und so in die Zukunft zu schauen.

Es gibt viele Herausforderungen, mit denen die Kirche zu tun hat. Was sorgt Sie am meisten?

Gotteskinder in Indonesien kommen aus verschiedenen Stämmen, aus verschiedenen sozialen Status, haben unterschiedliche Hintergründe und Traditionen. Noch vielmehr gilt das für Südostasien. Für mich ist die Einheit die größte Herausforderung.

In der Gebietskirche Südostasien gibt es – wie überall auf der Welt – große Entfernungen. Wie werden Sie mit den Amtsträgern und Geschwistern in Kontakt bleiben?

Mit den Brüdern und Geschwistern bleibe ich via SMS, WhatsApp und E-Mail in Kontakt.

Worauf freuen Sie sich in der neuen Arbeit am meisten?

Ich freue mich darauf, noch mehr Gelegenheit zu haben, unseren Stammapostel und die Bezirksapostel zu treffen. Aus diesen Begegnungen kann ich neue Kraft und Freude ziehen, um dem Herrn und der Kirche zu dienen.

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