Megacity Moskau: Reich an Geschichte und enorm lebendig
Ein riesiges Land mit langer Geschichte und vielen Menschen zwischen Hoffnung und Reichtum – Russland ist flächenmäßig das größte Land der Welt. Seine mächtige Hauptstadt ist Moskau. Die dortige neuapostolische Gemeinde ist vergleichsweise klein, aber jung und aktiv.
17 Millionen Quadratkilometer gehören zum Staatsgebiet der Russischen Föderation. Das sind elf Prozent der Weltoberfläche. Damit ist Russland etwa so groß wie Australien und Europa zusammengerechnet. 9000 Kilometer weit fährt die berühmte transsibirische Eisenbahn von Moskau Richtung Osten durch den gesamten asiatischen Teil Russlands bis zur Hafenstadt Wladiwostok am Pazifik. Die gesamte Reise dauert ohne Zwischenstopps ganze 152 Stunden und 27 Minuten. Von Nord nach Süd liegen die Grenzen immerhin auch 4000 Kilometer auseinander.
Und dennoch ist das Riesenland mit seinen rund 144 Millionen Einwohnern nur dünn besiedelt, zumindest im asiatischen Teil. Zwei Drittel der Menschen leben im europäischen Teil. Russland ist auch Heimat für 190 verschiedene Völker. Zwar ist Russisch die offizielle Landessprache, doch gibt es noch weitere 27 Amtssprachen in den verschiedenen Regionen des Landes.
Was Russland so besonders macht, ist sein Reichtum an Traditionen und interessanten Mythen. So schütteln die Russen niemals Hände über einer Türschwelle. Das wäre ein schlechtes Omen und die meisten Russen sind davon überzeugt, dass dies zum Streit führt. In Russland schenken die Männer den Frauen nie eine gerade Zahl Blumen, das gilt als Unglücksbringer.
Moskau: Metropole und Mütterchen
Moskau ist die Hauptstadt Russlands. Sie gehört zu den großen Metropolen der Welt – zugleich modern und schön wie auch historisch und ehrwürdig. Immerhin knapp 900 Jahre alt ist die Stadt an der Moskwa. Sie ist ganz unbestritten das politische, wirtschaftliche, kulturelle Herz des Landes.
Interessante Museen und Ausstellungen von klassischer und moderner Kunst – alles da. Das ganze Jahr über feiern die Moskowiter irgendwelche Feste. Eines davon ist der Stadtgeburtstag am ersten September-Wochenende.
Über 12 Millionen Menschen leben hier, insgesamt 15 Millionen in der Metropolregion. Zig Millionen Touristen kommen jedes Jahr hinzu: Manche erleben Moskau als majestätisch, extravagant und dynamisch. Andere empfinden die Stadt als überheblich und hektisch. Viele Russen in anderen Städten des Landes und besonders in den Dörfern sind neidisch auf die Stadt. Sie sehen das reiche und interessante Leben, die Arbeitsplätze und das viele Geld. Immerhin hat Moskau 74 Milliardäre, mehr als jede andere Stadt der Welt.
Moskaus U-Bahn ist beeindruckend, sie ist die schnellste der Welt. Während der Stoßzeiten fahren die Züge im 90-Sekunden-Takt und transportieren mehr als neun Millionen Passagiere täglich.
Was wäre Russland ohne Kirche? Ihre Geschichte ist alt, ihre Traditionen aber sehr lebendig. Die russisch-orthodoxe Kirche nimmt immer noch eine Vorrangstellung ein. Viele schöne orthodoxe Kirchen und Kathedralen legen Zeugnis davon ab. Daneben bietet Moskau aber auch katholische Kirchen, jüdische Synagogen, islamische Moscheen oder buddhistische Tempel. Nicht umsonst wird Moskau das Zentrum aller Weltreligionen genannt.
Die neuapostolische Gemeinde in Moskau
Derzeit gibt es in Moskau nur noch eine neuapostolische Gemeinde. Vor der Revolution 1917 waren es mal mehrere Gemeinden. Sie mussten jedoch durch staatliches Dekret geschlossen werden. Erst 1991 wurde das „Verwaltungszentrum der Neuapostolischen Kirche in Russland“ mit Sitz in Moskau amtlich registriert. Danach gab es in Moskau und Umgebung wieder vier neuapostolische Gemeinden. Zwei davon wurden von der schweizerischen Kirche und die anderen beiden von Berlin-Brandenburg aus betreut. Seit 1998 gibt es in Moskau nur noch eine Gemeinde. Seit 2005 halten nur russische Amtsträger Gottesdienste in Moskau. Eine Ausnahme bilden die Gottesdienste des Bezirksapostels Wolfgang Nadolny.
Moskau, Warschawskoje chaussee, 27/1 (Metro-Station „Nagatinskaja“): So heißt die Adresse der neuapostolischen Gemeinde. Die Gottesdienste finden sonntags um 10 Uhr statt. Über 200 Mitglieder gehören derzeit zur Gemeinde, darunter auch der Bezirksälteste, ein Bezirksevangelist, zwei Evangelisten, fünf Priester und acht Diakone.
Viele junge Glaubensgeschwister besuchen die Gottesdienste. Zum Teil kommen sie aus dem Kongo, aus Mozambik, Kasachstan, Weißrussland oder der Ukraine, weil sie an einer der Moskauer Universitäten studieren. Sie halten die Gemeinde lebendig und aktiv.
Es gibt eine Sonntagsschule, einen vierstimmigen Chor und einen aktiven Jugendkreis. Regelmäßig finden Gemeindefeste und Jugendtage statt, besonders zu den kirchlichen Feiertagen. Dazu bereiten der Chor und die Jugend ein kleines Konzertprogramm vor und die Gemeindemitglieder bringen Tee und Kaffee mit. Wie es sich in Russland gehört, sind die Tische in diesen Tagen reich gedeckt.
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Peter Johanning,
Tatjana Uskowa
21.08.2017
Russland,
International,
Gemeindeleben