Gott und die Menschen richtig sehen

Jesus Christus ist gestorben, damit die Menschen leben können. „Musste unbedingt irgendeiner bestraft werden, damit Gott wieder gut gesinnt ist?“, fragte der Stammapostel. Die Antwort kommt aus der Bibel – und überrascht.

„Und ihr wisst, dass er erschienen ist, damit er die Sünden wegnehme, und in ihm ist keine Sünde.“ – Dieses Bibelwort aus 1. Johannes 3, 5 war Grundlage für den Gottesdienst am 24. März 2019 in Dessau (Deutschland). Musste Jesus sterben, weil Gott verletzt war? Musste er zahlen, damit es wiedergutgemacht wird?

Die drei Werke des Teufels

„Daraus ergibt sich schon ein seltsames Gottesbild“, sagte Stammapostel Jean-Luc Schneider. „Als ich mich mit diesem Gedanken beschäftigt habe, bin ich auf dieses Wort im Johannesbrief gestoßen“, erläuterte er besonders den achten Vers: „Jesus ist nicht gekommen, um zu leiden und zu sterben. Er ist gekommen, um das Werk des Teufels zu zerstören!“

„Ja, was ist denn das Werk des Teufels?“ – Die Antwort: Zuerst habe das Böse den Menschen ein falsches Bild von Gott gegeben: „Er will irgendetwas für sich behalten. Ihr könnt ihm nicht so ganz vertrauen.“ Dadurch wurde die Gemeinschaft der Menschen mit Gott zerstört. Und schließlich wurde auch die Gemeinschaft der Menschen untereinander beschädigt.

Das wahre Gottesbild

„Der Sohn Gottes ist auf die Erde gekommen, um dieses Werk des Teufels zu zerstören“, machte der Stammapostel deutlich. „Zuerst wollte er wieder das wahre Bild Gottes zeigen. Er wollte den Menschen zeigen, wer Gott ist, dass Gott der Gott der Liebe ist.“

Dazu sei er zu den Menschen gekommen, um Gemeinschaft mit ihnen zu haben, um ihnen zu zeigen: „Ich bin auf eurer Seite.“ Und wie: „Er hatte absolut alles gemein mit einem Menschen. Er hatte Hunger, er hatte Durst, er musste leiden, er musste sterben. Er war ein wahrer Mensch. Er ist sogar in den Tod gegangen ist, weil das zum Menschsein gehört.“

Die wahre Gemeinschaft

Auch die beiden anderen Werke des Teufels galt es zu zerstören: Jesus „wollte die Gemeinschaft zwischen Gott und den Menschen und die Gemeinschaft der Menschen untereinander wiederherstellen.“

„Trotz allem, was er gelitten hat, trotz der Macht des Bösen, die sich wirklich in dramatischer Weise entfaltet hat, hat er seine Beziehung zu Gott bewahrt,“ betonte der Stammapostel. „Trotz allen Enttäuschungen, trotz allen Schwachheiten: Seine Gemeinschaft und seine Liebe zum Nächsten wurden nicht angetastet.“

Der geteilte Sieg

In seiner Liebe sage der Sohn Gottes den Menschen nun: „Ich habe das Böse überwunden. Ihr braucht das gar nicht überwinden, wie ich das gemacht habe: Wenn ihr an mich glaubt, könnt ihr teilhaben an meinem Sieg.“

„Ja, woran müssen wir denn glauben?“, fragte der Stammapostel:

  • „Wenn wir Anteil haben wollen am Sieg Jesus Christus, dann müssen wir an Gott glauben, wie er ihn gezeigt hat. Wir glauben, Gott ist die Wahrheit, Gott ist die Liebe.“
  • „Wir glauben an Jesus Christus, das heißt: Wir glauben an seine Menschwerdung, wir glauben an seinen Tod, an sein Opfer, wir glauben an seine Auferstehung, wir glauben an sein Wiederkommen.“
  • „Wir glauben, dass er die absolute Referenz ist, um zu definieren, was Sünde ist und was nicht. Wenn deine Beziehung zu Gott so ist, wie die Beziehung Jesus Christus zu Gott, dann sündigst du nicht. Wenn du so dem Nächsten gegenüber eingestellt bist wie Jesus Christus, dann kannst du sicher sein, das ist keine Sünde.“

Das Fazit: „Wer so glaubt, der hat Anteil, am Sieg Jesu Christi. – Das Wirken des Bösen, die Schwäche der Menschen, die Sünde der Menschen, alles Ungerechte, was wir erleben, soll unsere Gemeinschaft mit Gott nicht stören und hindert uns nicht daran, eine wahre Gemeinschaft unter uns zu haben.“

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Andreas Rother
22.05.2019
Deutschland, Stammapostel, Gottesdienst