Eine Kirche der Superlative
Dieses Gotteshaus erkennt man schon vom Himmel aus: Ein riesiges Emblem prangt auf dem Flachdach des Kirchengebäudes Tafelsig. Das ist aber längst nicht die einzige Besonderheit der Gemeinde, die den internationalen Pfingstgottesdienst 2023 ausstrahlt.
Es ist die größte neuapostolische Kirche weltweit: 4000 Menschen passen in das Kirchengebäude Tafelsig in Kapstadt (Südafrika). Am 28. Mai wird es vermutlich bis auf den letzten Platz besetzt sein, denn der Stammapostel wird dort den Pfingstgottesdienst feiern, der weltweit übertragen wird.
Neue Räume schaffen
Im Jahr 1980 zogen vermehrt neuapostolische Familien aus anderen Stadtteilen Kapstadts in den Stadtteil Tafelsig im südlichen Teil der großen Stadt. Ab Juni desselben Jahres feierten die Gläubigen die ersten Gottesdienste in ihren Wohnungen. Dort hielten sie auch Sonntagsschulen und Chorproben ab.
Bald wurde die Gruppe größer und die Wohnungen zu klein und so bekamen die Glaubensgeschwister die Genehmigung, Gottesdienste in Schulen zu feiern. Die späteren Bezirksapostel Noel Barnes, damals Apostel, und John Kriel, damals Bischof, weihten 1996 gleich zwei Kirchen in dem Stadtteil Tafelsig. Zwei umgebaute Häuser boten Platz für rund 500 Glaubensgeschwister.
Doch auch diese Kirchengebäude wurden bald zu eng. Erfreulicherweise kam auch von städtischen Behörden Hilfe und so fand man bald ein Grundstück für den Neubau eines großen Gotteshauses. Apostel Cecil van der Merwe machte am 18. Juni 1998 den ersten Spatenstich für die neue Kirche. Fast eineinhalb Jahre später, am 20. Juni 1999, weihte Bezirksapostel Noel Barnes das Gotteshaus. Er verwendete das Bibelwort aus 2. Korinther 5,1: „Denn wir wissen: Wenn unser irdisches Haus, diese Hütte, abgebrochen wird, so haben wir einen Bau, von Gott erbaut, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel.“
Platz für alles, was kommt
Das Kirchengrundstück ist räumlich begrenzt, der Bedarf an Sitzplätzen ist aber groß. Deshalb hat sich der Architekt entschieden, in die Höhe, nicht in die Breite zu bauen. Das Ergebnis ist ein auf Säulen stehender Bau – für die Parkplätze – mit zwei Emporen übereinander. Damit der Altar überall gut zu sehen ist, sind die Geländer der Empore aus Glas.
Die 3500 Sitzplätze im Kirchenschiff können ausgeweitet werden auf 4000 Plätze, wenn die Räume im Zwischengeschoss mitgenutzt werden. Zwischen den Emporen befinden sich nämlich sowohl Waschräume als auch Unterrichtsräume, die weitere Sitzmöglichkeiten bieten. Gebraucht werden diese nicht jeden Sonntag, wenn die Glaubensgeschwister zu normalen Gottesdiensten aus den Vororten Tafelsig und Mitchells Plain kommen. Aber bei besonderen Veranstaltungen für die Jugend oder Gottesdiensten für Geistliche ist die Kirche stets voll.
Aufräumen für das große Fest
Fast 160 Jugendliche der umliegenden Bezirke versammelten sich am 20. Mai in der Kirche in Tafelsig. Die große Kirche muss für den Besuch des Stammapostels, der Bezirksapostel und Bezirksapostelhelfer vorbereitet werden und auch die Umgebung soll Festlichkeit ausstrahlen. Deshalb begannen die jungen Leute schon um 9 Uhr morgens damit, den Müll in der Umgebung der Kirche aufzusammeln. Mehr als 100 Müllsäcke wurden bei dieser Unternehmung gefüllt. Die Arbeit wurde nicht nur mit Boerewors-Rolls (Bratwurst-Brötchen) und kalten Getränken belohnt, sondern auch mit dem Besuch von Bezirksapostel John Kriel und Apostel Bradley Bourne sowie weiteren Geistlichen, die sich bei den Jugendlichen für die Arbeit bedankten und sich gerne die Zeit nahmen, mit ihnen zu sprechen und Fotos zu machen.
Gute Töne kommen vom Altar
Die Kirche kann auch musikalisch sein: Bei Konzerten dient der Altarpodest der Kirche Tafelsig als Bühne. Dieser ist in zwei Ebenen unterteilt, damit ein Chor oder ein Orchester besser Platz finden. Das Pfingstkonzert wird aber aus Silvertown gesendet, rund 15 Kilometer entfernt. Die elektrische Orgel sorgt für einen guten Sound. Sie ist dreimanualig und hat sieben Pfeifenregister. Die Pfeifen zieren den Altar, an dem Stammapostel Jean-Luc Schneider an Pfingsten stehen wird.
Artikel-Infos
Autor:
Datum:
Schlagworte:
Katrin Löwen
23.05.2023
Kirchen,
Emblem NAK,
Architektur,
Gemeindeleben