Die Sakramente (40): Zwanzig Gänge in Info-Häppchen

Ein Menü in 20 Gängen – das hat die nac.today-Serie zu Geschichte und Theologie des Heiligen Abendmahls aufgetischt. Hier der häppchenweise Überblick – bevor es mit der Heiligen Versiegelung weitergeht.

Abendmahl, Kommunion, Eucharistie: Das sind die bekanntesten Bezeichnungen. Doch einen eindeutigen Begriff hat Jesus Christus nicht hinterlassen, als er das Sakrament stiftete. Nicht einmal über den genauen Termin seines letzten Abendmahls ist sich die Überlieferung einig. Auch eine näher bestimmte Art und Weise, wie das Heilige Abendmahl zu feiern sei, führt die Bibel nicht aus. Vielfältig sind indes die Bedeutungen, die das Neue Testament dem Sakrament beimisst.

Als die Feiern entstehen

Weg vom familiären Abendessen, hin zum kirchlichen Gottesdienst: Die Entwicklung in der Antike folgt eher praktischen Erwägungen. So richtig theologisch wird es erst im Übergang zum Mittelalter, als einer neuen Denke die Realpräsenz Jesu Christi erklärt werden muss. Die Reformation bringt neue Auseinandersetzungen und neue Erklärmuster.

Auch in der Praxis entwickeln die Konfessionen ihre Vielfalt – allem voran bei den Abendmahlselementen: Welches Brot darf’s denn sein? Und welcher Wein? Reicht nicht auch ‚ohne Kelch‘? Und welche Form kann beiderlei Gestalt annehmen?

In der Liturgie gehen die Kirchen ebenfalls unterschiedliche Wege. Dazu gehört die Art und Weise, wie, wo und wann die Gemeinde sich versammelt, um zu Brot und Wein zu kommen.

Ein Geben und Nehmen

Wer darf das Abendmahl spenden? Darauf haben die christlichen Kirchen tatsächlich mal ganz ähnliche Antworten – allerdings mit unterschiedlichen Begründungen. Allerdings: Alle Konfessionen knüpfen Voraussetzungen an den Empfang des Abendmahls. Da stellt sich dann schon die Frage: Wer darf wo am Tisch des Herrn Platz nehmen?

Solche Abgrenzungen erschweren gemeinsames Feiern. Versuche, auf einen Nenner zu kommen, hat es immer wieder gegeben. Doch noch fällt der Sprung über den Kirchenzaun schwer. Immerhin: Auch jenseits des Sakraments hat das Abendmahl viele Dimensionen – als Mahl der Gemeinschaft, des Gedenkens, des Bekenntnisses und der Hoffnung auf die Zukunft.

Auch in der Geschichte der Neuapostolischen Kirche hat das Heilige Abendmahl seine Entwicklung – im Kleinen wie im Großen. Das reicht von den wenigen Worten in der Aussonderungsformel bis zum heutigen Stellenwert des Sakraments als Mittelpunkt des Gottesdienstes.


Foto: NAC International

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