Auch in der Corona-Zeit solidarisch

Sparen die Menschen in der Pandemie bei den Spenden? Diese bange Frage stellte sich für das neuapostolische Hilfswerk NAK-karitativ im Coronajahr 2020. Die Antwort liefert der jüngste Jahresbericht, der nun vorliegt.

„Das Jahr 2020 war ein Jahr, das uns alle herausgefordert hat“, schreibt die neue Geschäftsführerin von NAK-karitativ, Tatjana Augustin, im Vorwort des Jahresberichts 2020. „Aus dem Globalen Süden haben uns die Worte erreicht: „Die Menschen sterben lieber an Corona als an Hunger.“ Eine tragische Aussage, die zeigt, wie verzweifelt viele unserer Mitmenschen sind.“

Gerade weil die Corona-Pandemie viele Folgen bestehender Missstände noch deutlicher hervorgehoben hat, sei es wichtig, „die Lebenslagen im Globalen Süden nachhaltig zu verbessern, damit die Menschen weniger anfällig für Krisen sind und sich selbst versorgen können.“

Ein leichtes Spendenplus

Bei dem neuapostolischen Hilfswerk aus Deutschland herrschte deshalb große Erleichterung, dass die Corona-Pandemie im Jahr 2020 nichts an der Solidarität der Spender geändert hat. Im Gegenteil: Die Spendeneinnahmen von NAK-karitativ haben sich sogar um gute 4 Prozent erhöht auf über 3,3 Millionen Euro.

Die Einnahmen aus den Spendensammlungen gingen logischerweise zurück, da es Kirchengemeinden kaum möglich war, Sammelaktionen zu starten. Ein kleiner Überblick im Jahresbericht zeigt, dass einige Gemeinden trotzdem kreativ wurden und kurzerhand Weihnachtsbasare, Jugendstunden und Krimidinner online veranstalteten.

Corona hilft beim Sparen

Nicht ganz freiwillig sparte NAK-karitativ einiges an Kosten ein. Da Großveranstaltungen wegfielen, konnten die Sachkosten um fast 60 Prozent verringert werden. Ärgerlich war natürlich, dass es nicht möglich war, in die entsprechenden Länder zu reisen und zu schauen, ob die Projekte dort so laufen, wie sie sollen. Doch hier zeigte sich die Verlässlichkeit der Partnerorganisationen und die Stärke der Zusammenarbeit mit Menschen vor Ort. Vielleicht kann dieser Ansatz in Zukunft noch ausgebaut werden.

Projekte wegen Corona

Da nicht abzusehen war, wie sich die Spendenbereitschaft in der Corona-Krise entwickelt, blieb das Hilfswerk lieber vorsichtig. Im Jahr 2020 wurden nur fünf neue Vorhaben initiiert. Es ging dem Hilfswerk hauptsächlich darum, die Not der von der Pandemie besonders Betroffenen zu lindern.

So konnte im Südsudan mithilfe der Neuapostolischen Kirche vor Ort und mit finanzieller Unterstützung des süddeutschen Hilfswerks human aktiv über 1200 Familien mit Lebensmittelpaketen versorgt werden sowie über 400 Lehrkräfte der Abschlussklassen.

In Malawi und Sambia verteilte NAK-karitativ in sechs Gefängnissen je Masken und Handschuhe, Waschstationen mit Desinfektionsmitteln wurden aufgebaut und auch Gemeinschaftstreffpunkte wurden mit Desinfektionsmitteln ausgestattet. In Subsahara-Afrika, wo wegen der Corona-Pandemie wichtige Projekte stagnierten, wollte NAK-karitativ wenigstens die Not ein bisschen lindern und verteilte mit der Partnerorganisation Masakhe Foundation Lebensmittelpakete und -Gutscheine an 8500 Menschen. Weitere 4000 Menschen wurden über Suppenküchen unterstützt.

Auch in Kenia konnte das Hilfswerk gemeinsam mit dem neuapostolischen Hilfswerk KUMEA rund 650 Familien mit Lebensmittelpaketen unterstützen.

In Burkina Faso unterstützte NAK-karitativ eine berufsbildende Schule in der Produktion von Schutzmasken und sicherte gemeinsam mit den Partnerorganisationen CFIAM und Poteram Si Volebam die Ernährung der Auszubildenden und Lehrer sowie 75 Familien.

Viele dieser Projekte wurden auch 2021 fortgeführt. Doch stets ist NAK-karitativ darum bemüht, möglichst langfristig und nachhaltig zu helfen, damit das Land sich weiterentwickeln kann.

Dank an alle Spender

Der Schirmherr von NAK-karitativ, Stammapostel in Ruhe Wilhelm Leber, schreibt in seinem Grußwort: „Allen, die dazu ihren Beitrag geleistet haben, möchte ich meinen herzlichen Dank aussprechen. Es hat mich erfreut zu erfahren, dass auch in dieser schwierigen Zeit die Spendenbereitschaft ungebrochen ist. Ich wünsche allen Hilfswilligen den reichen Segen Gottes.“

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