Im Einsatz für die Nächstenliebe

Insgesamt 13 offizielle Hilfswerke sind aus der Neuapostolischen Kirche heraus entstanden – und damit gibt es unzählig viele Helfende, die sich engagieren. Ihrer soll heute, am Welttag der humanitären Hilfe, gedacht werden.

Sie durchqueren unwegsame Gelände, helfen bei Löscharbeiten, schleppen Hilfsgüter in von Hochwasser zerstörte Gebiete – die Mitarbeiter von NAC SEA Relief sind da für die Menschen in Katastrophengebieten. Da ist es von Vorteil, dass das neuapostolische Hilfswerk der Neuapostolischen Kirche Südostasien seinen Sitz auf dem Inselstaat Philippinen hat, das auf dem Weltrisiko-Index auf Platz eins für extreme Naturereignisse steht. So kann das seit 2011 offiziell registrierte Hilfswerk schnell Mitarbeiter und Freiwillige mobilisieren, um eines ihrer drei Ziele, die Nothilfe, anzupacken. Die beiden anderen Ziele von NAC SEA Relief sind Kranken und Bedürftigen zu helfen und die Bildung im ländlichen Raum voranzubringen. Unterstützung bekommt das Hilfswerk aus Europa: NAK-karitativ (Deutschland), NAK-Humanitas (Schweiz) und „human aktiv“ (Süddeutschland) sind die größten Geldgeber von NAC SEA Relief.

Den Helfenden helfen

Gemeinnützige Institutionen und Organisationen fördern ist das Tätigkeitsprofil von „human aktiv“. Das Hilfswerk wurde 1993 als „Missionswerk“ gegründet und heißt seit 2018 „human aktiv“. Es ist vor allem in den von Süddeutschland betreuten Ländern tätig, finanziert Nothilfeprojekte und fördert Hilfe zur Selbsthilfe.

Das Schweizer Hilfswerk NAK-Humanitas ging aus der Gemeinnützigen Missionsstiftung der Neuapostolischen Kirche Schweiz hervor, die 1988 gegründet wurde. Es will die Lebensqualität von Menschen nachhaltig verbessern und für Menschen in schwierigen Lebensverhältnissen Perspektiven schaffen. Das erreicht es insbesondere durch Spenden und Beiträge an öffentliche und private Institutionen.

Da für die Kirchenmitglieder

2002 ist aus der Gemeinnützigen Missionsstiftung der Neuapostolischen Kirche Schweiz auch die Hilfs- und Förderstiftung NAK-Diakonia hervorgegangen. Diese richtet sich insbesondere an Gemeindemitglieder in von der Neuapostolischen Kirche Schweiz betreuten Ländern. Die Stiftung will Gemeinden die bestmöglichen Voraussetzungen für nachhaltige Entwicklung geben. Dazu zählt Kinder- und Jugendförderung, die Aus- und Weiterbildung von Geistlichen, Lehrkräften und Musikschaffenden, Bereitstellung und Instandhaltung von Kircheninfrastruktur, Großanlässe möglich machen und Kirchenmitglieder in Notsituationen zu unterstützen.

Auch NAC Foreign Extension ist ein Hilfswerk, das innerhalb der Kirche aktiv ist. Das kanadische Hilfswerk finanziert die Missionsarbeit in den elf Ländern, in denen der Bezirksapostel unterwegs ist. Vor allem in Afrika und Asien unterstützt NAC Foreign Extension Kirchenbauprojekte, verteilt Bibeln und bildet Geistliche aus und weiter. Außerdem fördert es lokale karitative Hilfswerke finanziell.

Wenn Glaubensgeschwister die Initiative ergreifen

2005 fegte Hurrikan Katrina über die USA und richtete gewaltige Schäden an. Hervorgegangen aus einer Hilfsaktion von Freiwilligen nach dem Ereignis ist in der Gebietskirche USA das Hilfswerk re Charitable Ministry. Inzwischen setzen sich re Charitable Ministry-Mitarbeiter für bedürftige Menschen ein, mit der Denver Metro Food Pantry haben sie beispielsweise einen Laden für Bedürftige geschaffen.

In der Gebietskirche Australien gab es mehrere Naturkatastrophen, die die Kirchenmitglieder veranlassten, bei der Kirchenverwaltung nachzufragen, ob man denn ein eigenes Hilfswerk gründen könne, um möglichst schnell helfen zu können. 2016 entstand dann NACare, das mit einem Netzwerk von Geistlichen und Gemeindemitgliedern vor allem auf Fidschi, im Südpazifik und in Australien aktiv ist.

Junge Leute, die helfen möchten, bringt das südamerikanische Hilfswerk SerPrójimo zusammen. Und das seit 2018. Das Hilfswerk beschreibt die Helfenden so: Sie sind arbeitswillig und bereit zu dienen, sie sind verantwortungsbewusst und sie sind fähig zu lieben.

Drei Hilfswerke in Afrika

Das Sozialprogramm der Masakhe Foundation der Gebietskirche Afrika Süd beinhaltet Bildung, Aufklärung über Sucht, Sicherheit für Kinder und Outreach. „Masakhe“ ist Xhosa und bedeutet „Lasst uns aufbauen“. Das 2013 aus der Neuapostolischen Kirche heraus gegründete Hilfswerk ist inzwischen von der Kirche unabhängig und hat viele Programme aufgebaut, darunter zum Beispiel das Skills Development Centre oder die Kirche, die als Schutzraum und Freizeitort für Kinder in einer gefährlichen Umgebung dient, Leiden Central.

Kujenga Maisha ist Swahili und heißt „Leben schaffen“. Danach hat sich das Hilfswerk Kujenga Maisha East Afrika, kurz KUMEA, benannt. 2010 hat es sich aus der Neuapostolischen Kirche Ostafrika heraus gegründet und arbeitet über die Grenzen der Kirche hinaus. Das Leitbild ist, „Gemeinschaften zu befähigen, ein menschenwürdiges Leben zu führen, indem nachhaltige Lösungen für den Lebensunterhalt angeboten werden, Kapazitäten aufgebaut werden und auf Notfälle reagiert wird.“

NACRO ist das Hilfswerk in Sambia, Malawi und Simbabwe. Es wurde 2002 von der Gebietskirche als „Henwood Foundation“ gegründet, um humanitäre Hilfe leisten zu können, die weniger privilegierten Menschen hilft. Es setzt sich hauptsächlich für Bildung, Gesundheit und Existenzgrundlagen ein.

Breit gefächert und spezialisiert

Letztere werden von NAK-karitativ unterstützt. Die Vision des deutschen Hilfswerkes: „Eine Welt, die jedem Menschen unabhängig von Religion, Alter, Herkunft oder Geschlecht, angemessene Ernährung ermöglicht, Bildung eröffnet und eine ausreichende Grundversorgung für ein gesundes Leben zugänglich macht“. Dafür arbeitet NAK-karitativ Hand in Hand mit Partnerorganisationen vor Ort zusammen. Darüber hinaus initiiert und begleitet das Hilfswerk auch selbst Maßnahmen, um mit strukturellen Projekten Lebensverhältnisse dauerhaft zu verändern. Dazu engagiert sich NAK-karitativ auch kurzfristig bei Katastrophen, wobei hier immer der Wiederaufbau im Fokus steht.

Surinam ist ein kleines Land an der Ostküste Südamerikas, wo Niederländisch gesprochen wird. Deshalb engagiert sich dort schon seit 35 Jahren die Neuapostolische Kirche Niederlande. 1997 gründete sie die Stiftung Corantijn, um den Menschen vor Ort zu helfen. Vor allem, indem Container mit (medizinischen) Hilfsgütern von den Niederlanden übers Meer verschifft werden, Schulen renoviert und Schulmaterialien bereitgestellt werden, nachhaltige und wirtschaftliche Projekte initiiert werden und Nothilfe geleistet wird.

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