Nachruf auf Stammapostel Richard Fehr

Zürich. Mit großer Betroffenheit nehmen die neuapostolischen Christen den Heimgang ihres langjährigen Stammapostels Richard Fehr auf. Aus der ganzen Welt kommen Beileidsbekundungen. Stammapostel Jean-Luc Schneider beschreibt seinen Amtsvorgänger als einen Mann von großer Weisheit und Weitsicht. Er habe stets ein Gefühl für die weltweite Kirche gehabt und die Internationalität gefördert. Seine Amtszeit stand und steht für Öffnung und Toleranz.

„Es war ihm wichtig, dass sich alle Kulturen, alle Traditionen und alle unterschiedlichen Biographien in unserer Kirche wohlfühlen“, sagt Stammapostel Schneider. Zwar habe der Heimgegangene nicht unbedingt die große Menschenansammlung geschätzt. „Er hat aber jedes einzelne Gotteskind geliebt!“ Das jetzige Kirchenoberhaupt unterstreicht auch den feinsinnigen Humor seines Vorgängers. Stammapostel Fehr habe eine freudige Art, ein freundliches und humorvolles Wesen gehabt – „das wird uns in Erinnerung bleiben.“ Auch das vorbildliche Verhalten als Stammapostel im Ruhestand war für den heutigen Kirchenleiter eine wichtige Unterstützung in der eigenen Amtsführung. „Er hat es uns allen sehr leicht gemacht zu dienen und zu führen.“

17 Jahre Stammapostel

Am 15. Juli 1939 wurde Richard Fehr in Flaach/Schweiz geboren. Schon als junger Mensch im Alter von zwölf Jahren verlor er seine Mutter, was ihn zeitlebens prägte. Mit 22 Jahren übernimmt er den ersten kirchlichen Amtsauftrag. 1988 wird er Stammapostel der Neuapostolischen Kirche, ein Amt, das er 17 Jahre innehat. Als er am Pfingstsonntag 2005 feierlich in den Ruhestand verabschiedet wurde, hatte sich die Mitgliederzahl der Neuapostolischen Kirche weltweit auf über 10 Millionen Gläubige gesteigert. Damals, anlässlich seiner Ruhesetzung, beschrieb ihn sein unmittelbarer Nachfolger im Amt, Stammapostel Wilhelm Leber, als einen sehr liebevollen Amtsträger. Seine Liebe zu Jesus Christus und zu den Gläubigen sei beispielhaft gewesen. Er habe Türen geöffnet, viele neue Impulse gegeben und Mut und Weitsicht bewiesen, hieß es in der Dankadresse zum Ruhestand.

Öffnung und Wachstum

Insbesondere die Weiterentwicklung der Kirche in theologischen Fragen sowie die Förderung von Fach- und Projektgruppen wurden in der Amtszeit von Stammapostel Fehr befördert. 1999 gründete er die Projektgruppe Ökumene. Damit wurde ein regelmäßiger offizieller Austausch mit anderen Kirchen möglich. Die gestiegenen Anforderungen durch das rasante Wachstum der Kirche, besonders in Afrika und Asien, hat er durch weitsichtige Weichenstellungen, auch in finanzieller Hinsicht, gemeistert. Intensiv unterstützte Richard Fehr die zahlreichen Bemühungen der internationalen Neuapostolischen Kirche für Präventionsmaßnahmen im Kampf gegen HIV/AIDS-Erkrankungen.

Stammapostel Richard Fehr war ein wunderbarer Mensch und mutiger Mann! Am letzten Tag im Juni, an einem Sonntag, schloss er in den frühen Abendstunden nach längerer schwerer Krankheit seine Augen; er wurde 73 Jahre alt.

Trauerfeier am 17. Juli 2013

Die Trauerfeier wird zurzeit vorbereitet. Sie ist angesetzt auf Mittwoch, 17. Juli 2013 um 20:00 Uhr und ersetzt den Wochengottesdienst. Nach Europa wird sie als Satelliten-Übertragung ausgestrahlt.

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