Auftakt in Afrika: Apostel drücken die Schulbank

„Educating the leaders“ – frei nach diesem Motto ist in Afrika ein neues Schulungsprogramm gestartet. Das folgt einer Maßgabe des Stammapostels: Demnach brauchen leitende Amtsträger mehr als einen festen Glauben und gute Bibelkenntnisse.

Es war ein Auftakt, zu dem sich Apostel und Bischöfe Ende Januar im Dennekraal Training Centre in der Nähe von Kapstadt (Südafrika) trafen. Und grundlegend war das Thema: die Dogmatik des christlichen Glaubens, also die systematische Entwicklung und Darstellung von Glaubensgrundsätzen.

Grundlagen der Glaubenslehre

Ungewohnt war für so manchen Teilnehmer nicht nur die streng rationale Herangehensweise an Glaubensfragen, sondern auch die theologische Fachsprache. Einen kundigen Übersetzer hatten sie in Markus Cromhout aus Johannesburg, der für die Gebietskirche Südost-Afrika arbeitet. Er promovierte an der Universität von Pretoria in Theologie und hat neben zahlreichen Artikeln in Fachzeitschriften auch zwei Bücher veröffentlicht.

Eine Einführung in die Theologie, die Dogmatik der frühen Kirche und die Gotteslehre standen auf dem Lehrplan dieser Pilot-Veranstaltung. Weitere Themen für die beiden nächsten Termine im Juli 2016 und Januar 2017 sind die Christologie, die Ekklesiologie und die Eschatologie, also die Lehre von Christus als Erlöser, die Lehre über die Kirche und die Lehre über die letzten Dinge. Konzipiert wurde dieser Lehrgang in enger Zusammenarbeit mit den Theologischen Diensten der Neuapostolischen Kirche International.

Antwort auf Fragen der Zeit

Der Kurs ist offen für Teilnehmer aus allen afrikanischen Gebietskirchen. So hatten es die Bezirksapostel bei ihrer Versammlung im Herbst vergangenen Jahres besprochen. Neben südafrikanischen Aposteln und Bischöfen nahmen an dem viertägigen Seminar im kircheneigenen Dennekraal Schulungszentrum auch Amtskollegen aus Sambia teil.

Das Schulungsprogramm ist die erste Umsetzung einer Vorgabe, die Stammapostel Jean-Luc Schneider während der afrikanischen Apostelversammlung an Pfingsten 2015 in Lusaka gemacht hatte. Angesichts eines steigenden Bildungsniveaus sähen sich die Amtsträger vor neue Herausforderungen gestellt. Dazu gehöre unter anderem die Fähigkeit, Lehrinhalte sicher und verständlich vermitteln zu können: „Bitte stellt sicher, dass ihr die Lehre beherrscht. Der Heilige Geist wird euch nicht sagen, was im Katechismus steht. Das müsst ihr euch selbst aneignen.”

Unterricht läuft online weiter

Lebhafte Gespräche und intensiver Austausch begleiteten das Schulungsprogramm. Die Ausbildung habe neue Blickwinkel und zusätzliches Verständnis eröffnet, bescheinigte Bezirksapostelhelfer John Kriel (Gebietskirche Cape). Jetzt haben die Teilnehmer einiges an Hausaufgaben zu erledigen – und zwar in elektronischer Form. Die Schulung setzt sich online fort. Die so genannten E-Learning-Module kann jeder nach seinem eigenen Tempo absolvieren – inklusive Tests zur Lernkontrolle. Allerdings: Schon jetzt freuen sich die „Fernstudenten“ auf ihr Wiedersehen im Juli.

Ähnliche Schulungen werden auch in anderen Gebietskirchen angeboten. Darüber werden wir demnächst berichten.

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