Mit dem Angklung im Wolkenkratzer
Eine bunte Vielfalt der Kulturen – das ist typisch für die Gebietskirche Südostasien. Und das gilt auch für Konfirmationen. Wie feiert es sich in Hongkong, Indonesien oder auf den Philippinen?
Hoch über dem Erdboden, dem Himmel vielleicht näher als jede andere neuapostolische Gemeinde auf der Welt: Hier feierten Ivory und Ivana Lam ihre Konfirmation. Die Versammlungsstätte der Glaubensgeschwister in Hongkong findet sich im 20. Stockwerk eines Hochhauses. Und mit Bezirksapostel Urs Hebeisen hatte sich am 10. April auch hoher Besuch eingestellt.
International und musikalisch
Die Gemeinde ist ebenso international wie musikalisch: Den Konfirmationsgottesdienst gestalteten gleich zwei Chöre mit – Frauengruppen aus Indonesien und von den Philippinen. Und bei den Instrumenten durften das Angklung und die Erhu nicht fehlen, eine Art Bambus-Xylophon und die so genannte „chinesische Geige“.
Während diese zweiseitige Laute vom Vater des Schwesternpaares, Bezirksevangelist Illex Lam, gespielt wurde griffen die Konfirmandinnen selbst zu einem anderen Saiteninstrument: Auf der Gitarre trugen sie einen Country-Song vor. Nach dem Gottesdienst gab es noch ein gemütliches Beisammensein mit der Gemeinde – samt einem reich gedeckten Buffet.
Zwischen Ostern und Pfingsten
Hongkong – das ist ein Beispiel für die bunte Vielfalt in der Gebietskirche Südostasien. Schwerpunkt dabei sind vor allem Indonesien und die Philippinen: Rund 800 Mädchen und Jungen haben in diesen beiden Ländern dieses Jahr die Verantwortung für ihr Glaubensleben übernommen.
Der Termin kann je nach Gemeinde – und entsprechend der internationalen Standards der Kirche an den Sonntagen zwischen Ostern und Pfingsten stattfinden. Zur Konfirmation zugelassen sind Kirchenmitglieder zwischen 14 und 16 Jahren.
Mindestens ein Kompaktkursus
Einen ausgeprägten Konfirmandenunterricht kann die Neuapostolische Kirche am ehesten in Indonesien anbieten. Dort gibt es zur Vorbereitung mancherorts auch Abendandachten zusammen mit den Eltern.
Auf den Philippinen fehlt es hingegen teilweise an Lehrkräften. Dennoch besuchen die jungen Leute dort zumindest „Confirmation Camps“. Die Themen dieser konzentrierten und kompakten Unterrichteinheit: Gelübde und Glaubensartikel, Vision und Mission, Kernwerte und Selbstbild der Kirche.
In der Vorbereitung gewachsen
Konfirmation, das ist oft ein bezirksweiter Zentralgottesdienst mit dem jeweiligen Apostel. Feiern nach dem Gottesdienst – selbst im Familienkreis – sind eher selten. Und auch das Beschenken der Konfirmanden ist unüblich. Hier und da bleibt die Gemeinde jedoch bei Essen und Trinken noch ein Weilchen beisammen.
Und was bleibt von diesem Tag? Ein bewussterer Umgang mit dem Glauben und eine tiefere Beziehung zu Gott – darin sind sich Ivory und Ivana Lam aus Hongkong einig. Und der Wunsch, wie ihn Nadia Wahyuningtyas aus Jakarta formuliert: Sie möchte ihren Glauben aktiv und freudig leben – „sowohl in der Kirche als auch im Alltag“.
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Andreas Rother
18.04.2016
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