Happy Birthday, nacworld

Für einen Theologen, der das Reich Gottes erklären möchte, sind zehn Jahre nur eine kurze Zeit. Für ein soziales Netzwerk im 21. Jahrhundert bedeutet es fast schon eine Ewigkeit. nacworld.net hat’s geschafft: Glückwunsch!

„Mit 130 Millionen Nutzer überholt Facebook den Netzwerk-Primus MySpace“ – so lautete 2008 eine Schlagzeile, die aufhorchen ließ. Wenige Wochen später, am 1. November 2008, ging nacworld.net an den Start. Ein weiteres Netzwerk, dass sich zu SchülerVZ, Netlog, Jappy, Stayfriends und Wer kennt wen gesellt. Einige wurden in der Zwischenzeit abgeschaltet, andere sind neu hinzugekommen, wie beispielsweise 2010 Instagram.

Ein Ort der Begegnung

Bereits 2006 sprach Stammapostel Wilhelm Leber in Johannesburg (Südafrika) mit Blick auf den Europa-Jugendtag von der Wichtigkeit der Begegnung in der Gemeinschaft, um „bei den Jugendlichen das Gefühl zu erwecken: Wir sind stolz neuapostolisch zu sein. Unsere Vision ist, allen neuapostolischen Jugendlichen in Europa und auf der ganzen Welt die Möglichkeit zu bieten nachhaltige Kontakte über nationale Grenzen hinweg zu knüpfen und zu pflegen.“

Und dafür wurde gearbeitet – nicht nur auf dem Messegelände in Düsseldorf, wo der EJT 2009 stattfand, sondern auch an unzähligen Computern. Vieles stand zur Diskussion und musste entschieden werden: Funktionen, Design, Programmiersprache, Datenschutz, Marketing. Von Grund auf wurde alles in Eigenleistung entwickelt.

Und nacworld ermöglichte die Begegnungen bereits im Vorfeld: Über Gemeinde- und Landesgrenzen hinweg wurden Kontakte erstellt. Zum EJT hatte das Netzwerk dann bereits 5000 Mitglieder aus vielen Ländern. Am EJT kamen viele von ihnen Auge in Auge ins Gespräch.

Eine Kirche mit eigenem Netzwerk

Anfang 2010, ein halbes Jahr nach dem EJT, übernahm die internationale Kirchenleitung das Netzwerk von der EJT gGmbH. Wenige Monate später erfolgte eine erste große Veränderung: Das Netzwerk wurde für alle Altersgruppen geöffnet. Nicht mehr nur Jugendliche, sondern auch Kinder und Erwachsene sollten von dem Netzwerk profitieren. Ein internationales Netzwerk für neuapostolische Glaubensgeschwister entstand.

Absolute Werbefreiheit, ein weitreichender Schutz persönlicher Daten, keine Indizierung durch Suchmaschinen wie google, eine SSL-Verschlüsselung, verständliche Privatsphäreneinstellung auf einer Seite … das war 2010 etwas Besonderes und ist es auch teilweise heute noch. Und dann folgte das Patenprogramm für minderjährige Mitglieder: Die Kirche nimmt ihre Fürsorgepflicht ernst, und das nicht erst in Zeiten von Social Media Guideline und Hinweisen des Stammapostels zur Nutzung der sozialen Medien.

Eine ganz persönliche Note

Das nacworld-Team wächst. Zeitweise arbeiten über 30 Glaubensgeschwister ehrenamtlich aus Europa und Übersee an dem Netzwerk. Sie programmieren, promoten, moderieren, supporten und pflegen vor allem einen persönlichen Kontakt zu den Mitgliedern. „Hilfe durch das Team“ – das ist Kommunikation auf Augenhöhe.

2011 kommt das nacworld-Team zu einem mehrtägigen Treffen in Deutschland zusammen. In verschiedenen Workshops wird Entwicklung, Ausbau und Erweiterung festgemacht. Die weiteste Anreise dazu hatte eine Glaubensschwester aus Brasilien. Kurz drauf entsteht das umfangreichste Website-Verzeichnis mit über 3400 Einträgen zu Websites mit neuapostolischen Inhalten, es folgen Chatfunktion, Singlebörse, Marktplatz und vieles mehr.

Interviews mit Stammapostel, Theologen und Hilfsorganisationen

2012 startet das Netzwerk mit eigenen redaktionellen Beiträgen. Fast täglich berichtet das nacworld-Team aus dem weltweiten Gemeindeleben. Besondere Highlights sind die Interviews mit Stammapostel Leber in 2012 und 2013, die live aus seinem Büro in Hamburg in das Netzwerk übertragen werden. Zuvor hatten die nacworld-Mitglieder dazu über 100 Fragen gesammelt, die der Kirchenleiter in rund fünf Stunden Redezeit beantwortete. Es folgen weitere Interviews mit Bezirksaposteln, mit Kirchenhistorikern, Theologen und dem Kirchensprecher.

Persönliche Gespräche gab es aber auch immer wieder zwischen nacworld-Team und nacworld-Mitgliedern. So beispielsweise in Live-Chats mit dem Team oder persönlichen Begegnungen auf Kirchentagen, Jugendtagen oder auch dem Internationalen Kirchentag (IKT2014).

Erfolgreiches Zusammenspiel der Medien

Ab Jahresbeginn 2015 stellt sich die Medienlandschaft der Neuapostolischen Kirche neu auf. Neben der Website nak.org, dem amtlichen Sprachrohr der internationalen Kirchenleitung, gibt es nun das Nachrichtenmagazin nac.today, das täglich – außer sonntags – mit Nachrichten aus der Welt der neuapostolischen Gemeinden berichtet. Das soziale Netzwerk nacworld.net übernimmt den dritten Part im Bunde: Begegnung und Austausch zwischen Glaubensgeschwistern im Netz.

Die Webpräsenzen werden dabei – wie auch die internationale Mitgliederzeitschrift community und das Angebot von Applikationen für mobile Geräte – von den Kommunikationsdiensten der Kirche verantwortet. Moderatoren des nacworld-Team halten den direkten Kontakt zu den nacworld-Mitgliedern.

Gedankenaustausch, Freundschaften, Ehen

Über 41.000 registrierte Mitglieder sind heute in dem glaubensbezogenen Netzwerk angemeldet.

Das ist eine große Gemeinde, wie sie internationaler und vielschichtiger nicht sein kann. Die ganze Bandbreite neuapostolischer Charaktere findet sich in nacworld.net: Konservative, progressive, diskutierfreudige, mitbetende, anteilnehmende, gesprächige Christen kommen hier zusammen. Und manche bleiben zusammen – auch im realen Leben: als Freunde, als Partner, als Eheleute.

Glückwunsch zum Zehnjährigen, nacworld – und Glückwunsch allen Beteiligten!

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Oliver Rütten
01.11.2018
Medien, Gemeindeleben