Jenseits der Debatte: Nächstenliebe in Zahlen

Rund 4 Millionen Euro für 100 Projekte in 24 Ländern: So lautet die Bilanz des Hilfswerk NAK-karitativ für das Jahr 2017. Welche Schicksale hinter solchen Zahlen stecken, davon erzählt der kürzlich veröffentlichte Jahresbericht.

„Die Not in vielen Teilen der Welt lässt uns nicht unberührt“, beschreibt Stammapostel i.R. Wilhelm Leber als Schirmherr die Motivation für das karitative Engagement. „Nächstenliebe kann in vielerlei Weise verwirklicht werden. Hier hat auch die Arbeit der kirchlichen Hilfswerke ihren Platz.“

Was der Aufwand erreichen soll

Sechs Tätigkeitsfelder nennt die neuapostolische Organisation aus Deutschland im Jahresbericht 2017:

Der Schwerpunkt mit mehr als 1,7 Millionen Euro an Ausgaben lag beim „Brot“, dem Sichern und Aufbau von Lebensgrundlagen. Paradebeispiel dafür ist die Herstellung von Tomatenketchup in Sambia, die nicht nur sechs Angestellten zur Arbeit verhilft, sondern auch 1900 Bauernfamilien.

Gut 780.000 Euro gingen in die „Bildung“: Das kam vor allem dem Auf- und Ausbau von Schulen zugute, aber auch der beruflichen Ausbildung von Jugendlichen und der Weiterbildung von Erwachsenen.

Auf den Bereich „Struktur“ entfielen knapp 490.000 Euro. Vorzeige-Projekt ist hier der Aufbau eines Systems zur Entsorgung und Verwertung von Müll in Banjul (Gambia).

Um die direkten Folgen von „Katastrophen“ kümmerte sich NAK-karitativ mit rund 290.000 Euro. Das diente zu Bekämpfung von Hungersnot in Ostafrika sowie zur Not- und Integrationshilfe für Geflüchtete in Deutschland, Griechenland, Jordanien und Serbien.

In Sachen „Gesundheit“ schlugen mehr als 250.000 Euro zu Buche: Davon profitierte zum Beispiel „Coming Clean“, ein Programm zur Suchtbekämpfung in Südafrika. Träger ist „Masakhe NPC“, das Hilfswerk der Neuapostolischen Kirche Afrika-Süd. Nicht nur hier arbeitet NAK-karitativ mit den Einrichtungen der jeweiligen Gebietskirche zusammen, sondern auch in Sambia („NACRO“) und Kenia („KUMEA“).

WASH“ heißt der Bereich rund um Wasser, Sanitäranlagen und Hygiene. Dafür standen fast 90.000 Euro bereit. Diese flossen in die Errichtung eines Biozentrums im Mukuru Slum in Kenia: Zentrale Toiletten- und Duschkomplexe leiten ihr Abwasser in eine Biogasanlage. Das dort gewonnene Methan betreibt Beleuchtung sowie separate Kochstellen.

Unterstützung auf der Habenseite

Regionaler Schwerpunkt ist für NAK-karitativ eindeutig Afrika mit einem Anteil von fast 90 Prozent an den Ausgaben. Gut 2,1 Millionen Euro gehen nach Ostafrika. Knapp 1,1 Millionen Euro teilen sich West-, Zentral- und Südafrika. Unter den Kontinenten folgt Asien mit einem Anteil von 5,8 Prozent vor Europa mit 3,9 Prozent und Amerika mit 0,4 Prozent.

Finanziert werden die Projekte im Zehn-Jahres-Mittel zu 98Prozent aus Spenden. Den größten Batzen tragen Einzelspenden bei, gefolgt von Patenschaften und Daueraktionen sowie Erbschaften und Nachlässen. Auch Fördermittel schlagen sich auf der Habenseite nieder.

„Wir von NAK-karitativ sind stolz und glücklich über unsere vielen Förderer, Unterstützer und Kritiker“, betont Geschäftsführer Jörg Leske in seinem Vorwort. Denn diese hätten „sich in der augenblicklich aufgeheizten politischen Diskussion um die großen Themen Flucht und Migration einen differenzierten Blick bewahrt.“

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