Blockflöte erschallt in ganz „Afrika Süd“

Armut, Gewalt und unerschütterlicher Glaube: Das kennzeichnet den Ort, den der Stammapostel nächstes Wochenende besucht. Das Schicksal zweier junger Frauen erzählt viel über das Leben der Menschen dort.

Sie starb im Kugelhagel einer Schießerei zwischen Polizei und Schmugglern: Chrissandra Oppermann war gerade von einem Jugendausflug heimgekehrt. 800 Menschen verabschiedeten sich von der Jugendleiterin bei der Trauerfeier in der neuapostolische Gemeinde Netreg.

Bishop Lavis heißt der Vorort von Kapstadt (Südafrika), in dem die 30-Jährige lebte und starb. Ein Tod wie ihrer ist Alltag dort. Denn obwohl der Bezirk Lavistown die größte Polizeiakademie Südafrikas beherbergt, verzeichnet er in Sachen Banden- und Drogenkriminalität die höchste Quote im ganzen Land.

Karriere aus dem Kirchenchor

In Bishop Lavis ist auch Paxton Fielies aufgewachsen. Doch ihr Leben nahm einen vollkommen anderen Weg. Als 17-Jährige gewann sie die Casting-Show „Idols“, die südafrikanische Version von „Pop Idol“, „Deutschland sucht den Superstar“ und „Nouvelle Star“.

Ihre Karriere als Sängerin hatte Paxton in der Neuapostolischen Kirche begonnen – im „NAC Children Choir“. Und ihrer Kirche bleibt sie auch im Erfolg treu. „Auf dem Boden bleiben“, lautet die Devise des Jung-Stars. Und das Wichtigste im Leben ist für sie „Gott, Familie und Musik“. Vergangenes Jahr trat sie bei der „Young Peoples Convention“ der Gebietskirche im Kapstädter Fußballstation auf.

40 Jahre Warten auf eigene Kirche

Ob in der Not oder im Erfolg: Halt und Hoffnung gibt den Kirchenmitgliedern dort der Glaube. Und wie beständig dieser ist, das zeigt die Geschichte der Gemeinde Lavistown. 40 Jahre lang besuchten die Glaubensgeschwister Gottesdienste in Privathäusern und Klassenzimmer. Denn der Kirche war es aus rechtlichen Gründen nicht möglich, das Grundstück für ein eigenes Gebäude zu erwerben.

In den späten 80er Jahren gelang der Durchbruch: Die Kommunalverwaltung ließ sich überzeugen, dass es einen Neubau brauchte, um die Gemeindemitglieder alle unterbringen zu können. 2000 Sitzplätze bietet das Kirchengebäude, das im Oktober 1992 eingeweiht wurde.

Kinder laden Kinder ein

Hier wird Stammapostel Jean-Luc Schneider am kommenden Wochenende, 11. und 12. Mai, zwei Gottesdienste halten, die beide in zahlreiche Gemeinden in der gesamten Gebietskirche „Afrika Süd“ übertragen werden.

Eine besondere Prägung hat der Kindergottesdienst am Samstagsnachmittag. Denn den musikalischen Part werden zum guten Teil die Kinder mit Blockflöten gestalten. Und zum großen Finale erklingt in Lavistown ebenso wie in allen Übertragungsgemeinden ein gemeinsames Lied – gespielt auf schätzungsweise 60.000 Blockflöten.

Dafür haben nicht nur die Kinder seit Oktober vergangenen Jahres geübt. Auch Apostel und Bischöfe sind mit gutem Beispiel vorneweggegangen. Der Kindergottesdienst ist ein erster Höhepunkt im „Jahr des Kindes“, dass die Gebietskirche für 2019 ausgerufen hat. Den Schlussakkord setzt der traditionelle Freundschaftstag: Kinder laden Kinder ein, zum Ausflug, zum Gottesdienst und zum gemeinsamen Musizieren.

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