Spotlight 2/2020: Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit

Der Kampf um die Freiheit ist vor allem ein innerer Kampf, schreibt Bezirksapostel Jürg Zbinden (Schweiz). Es gilt, seinen eigenen Willen unter den Willen Gottes zu stellen.

Kleopas, einer der beiden Jünger, zu denen sich Jesus auf ihrem Weg von Jerusalem nach Emmaus gesellte, drückte das aus, was das jüdische Volk damals erwartet hatte: „Wir aber hofften, er sei es, der Israel erlösen werde“ (Lukas 24, 21). Sie glaubten, Christus würde sie vom Joch der Römer befreien – und waren enttäuscht.

Wenn wir an unser diesjähriges Motto denken – „Christus macht frei“ –, dann verbinden wir damit nicht die Hoffnung, dass der Herr uns von der Last alltäglicher Sorgen, von gesellschaftlichen Zwängen oder gesundheitlichen Beeinträchtigungen befreien wird. Er hat sein Opfer gebracht, um uns aus den Stricken der Sünde zu erlösen. Für unsere Freiheit hat er mit seinem sündlosen Leben bezahlt.

Adam und Eva waren frei, solange sie den Willen Gottes befolgten. Aber genau da setzte die Schlange an und suggerierte ihnen, sie wären erst dann wie Gott (also wirklich frei), wenn sie sein Gebot missachten würden. Seither meint der Mensch, wenn er selbst bestimmen könne, sich nicht unterordnen müsse, tun und lassen könne, was er wolle – das sei wirkliche Freiheit. Gottes Geist hat uns gelehrt, dass die Freiheit, die Christus anbietet, nur dann erlangt wird, wenn man den eigenen Willen unter den Willen Gottes stellt. Vielleicht löst das bei dem einen oder anderen innere Kämpfe aus, weil man meint, dann nicht mehr wirklich frei zu sein. Tatsache ist jedoch: Freiheit in Christus bringt den Sieg über die Macht des Bösen!

Wie viele Kriege wurden schon geführt um Frieden und Freiheit! Unterdrückte Völker wollten nicht länger leiden und erhoben sich gegen Diktatoren und ihr Regime. Für die Freiheit der Meinungsäußerung und die Grundrechte der Menschen hat man unzählige Opfer gebracht. – Und für die Freiheit in Christus? Das Opfer Jesu ist die Grundlage, die zu dieser Freiheit führt. Wir schenken dem Herrn unser Herz und folgen nach bis zuletzt. Das ist unser Opfer.

Wovon möchten wir denn frei sein? – Von eigenen, oftmals falschen, Meinungen und Ansichten, von Vorurteilen und Besserwissen, von Unversöhnlichkeit und Leidenschaft, von Kleinglauben und Oberflächlichkeit, ja, von allem, was uns von Gott trennt, nämlich der Sünde, und von unseren Unvollkommenheiten.

Wer sich von Christus befreien lässt, bewegt sich in der Freiheit des Geistes, gemäß den Worten des Apostels Paulus an die Korinther: „… wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit“ (2. Korinther 3, aus 17). Und deshalb bitten wir: Herr, mach uns frei, denn wir wollen auf ewig bei dir sein, in herrlicher Freiheit mit dir und allen Getreuen!



Foto: NAK Schweiz

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Jürg Zbinden
11.02.2020
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