Der Geist, die Gaben und die doppelte Kirche
Gleich zwei Fixpunkte im Kirchenkalender bietet der kommende Monat: Einer davon ist bestens bekannt, der andere ist es wert, besser beachtet zu werden – die Vorschau, nicht nur auf die Sonntagsgottesdienste im Juni 2022.
Bauarbeiten am Tempel
Klar, Pfingsten, der Geburtstag der Kirche Christi, ist die große Nummer – die Niederkunft des Heiligen Geistes, der fortan die Gegenwart Gottes in der Kirche erlebbar macht. Darum dreht sich der erste Sonntagsgottesdienst, am 5. Juni 2022. Dazu gehört auch der Gedanke: Am Tempel Gottes mitbauen – indem jeder seine Gaben einbringt. Doch dieser Tempel –und das ist nicht allein die Kirche –, der ist lange noch nicht fertig.
Gaben und Aufgaben
Und um welche Gaben geht es? Die Antwort gibt der darauffolgende Wochentagsgottesdienst: um die Gaben, die der Heilige Geist hervorbringt. Manche davon sind ziemlich spektakulär, andere weniger. Und auf welche Gaben sollten sich Gläubige konzentrieren? Auf die, die dem Nächsten nützen. Dabei tut sich eine Gabe ganz besonders hervor.
Einheit kraft Liebe
Der Heilige Geist ist auch mit dabei, wenn es um den zweiten Festtag im Kirchenmonat Juni geht: „Trinitatis“. An diesem Tag gedenken Christen diverser Konfessionen seit einem runden Jahrtausend der Selbstoffenbarung Gottes als Dreieinigkeit. Den Vater als Schöpfer, den Sohn als Erlöser und den Heiligen Geist als Beistand und Tröster eint ein gemeinsamer Wesenszug, eine Kraft, die Menschen miteinbeziehen. Welche? – Davon spricht das Bibelwort für den Sonntagsgottesdienst am 12. Juni 2022.
Unsichtbares fühlbar machen
Weniger um Kirchenbau als um Kirchenpflege geht es am Sonntag, 19. Juni 2022. Manche Geschehnisse stellen die Frage: Ist die Kirche wirklich heilig, so wie es die Glaubensbekenntnisse sagen? Der unfassbar große, unsichtbare Teil der Kirche Christi auf jeden Fall: Denn hier wirkt die Liebe Jesu Christi – zum Beispiel in den Sakramenten. Wie es um den sichtbaren Teil steht, das liegt nicht zuletzt bei den Gläubigen. Sie können mit ihrem Verhalten die unsichtbare Liebe Christi sichtbar machen.
Keiner ist vergessen
Gott erhöht die Geringen aus dem Staub und die Armen aus dem Schmutz: Dieses Bekenntnis aus den Psalmen bezieht der Sonntagsgottesdienst am 26. Juni 2022 auf das Entschlafenenwesen. Denn beides bezeugt die Gewissheit, dass Gott niemanden unbeachtet lässt und vom Heil ausschließt. Das Opfer Jesu Christi hat den Weg frei gemacht, dass Tote ebenso wie Lebende die Heilsgaben empfangen können. Davon zeugt die Bibel mit dem Hinweis, dass Christus selbst zu den Geistern im Gefängnis gegangen ist, um ihnen das Evangelium zu predigen. Wie sich die Fürsorge Gottes heute verwirklicht, erläutert dieser Vorbereitungsgottesdienst auf den nächsten Entschlafenensonntag Anfang Juli.
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