Spotlight 3/2018: Zeugen Christi werden

Es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen Berichterstatter und Zeugen. Bezirksapostel Mark Woll (Kanada) erklärt die Besonderheit und formuliert eine klare Aufgabe für Christen.

Wir bekennen unsere Treue zu Christus, indem wir seine Zeugen sind. Er selbst hat gesagt, dass wir seine Zeugen sein werden (aus Apostelgeschichte 1,8). Es besteht ein großer Unterschied zwischen einem Berichterstatter und einem Zeugen. Wo ein Berichterstatter meist im Nachhinein etwas erzählt oder schreibt, das er von anderen gehört hat, berichtet ein Augenzeuge aus eigener Anschauung oder Erfahrung. Dies geht oft mit viel Leidenschaft und Eifer einher, weil das Erlebte einen großen Eindruck hinterlassen hat.

Als Kinder Gottes haben wir die Liebe Christi aus erster Hand erfahren. Wir haben seine Gegenwart in Wort und Sakrament erlebt, und diese Begegnungen mit ihm drängen uns regelrecht dazu, anderen von seinen großen Taten zu erzählen. Andererseits ist es manchmal fast verlockend, von den Erfolgen des Bösen zu sprechen, Dinge von denen die Medien heute voll sind. Fragen wir uns Folgendes: Worüber sprechen wir im Alltag, wenn wir im Kreis unserer Geschwister sind oder auf der Arbeit? Worüber sprechen wir im Freundeskreis. Was posten wir in den sozialen Medien?

Zeugen reden nicht über sich selbst, sondern von dem, was sie erlebt haben. Wie sieht es mit unseren Worten und Taten aus? Zeugen sie von dem, was wir mit Christus erlebt haben?

Vom Ersten Weltkrieg hieß es, es sei der Krieg, der alle Kriege beenden sollte. Aber es folgten dennoch viele weitere Konflikte und Kriege. Selbst die angekündigte große Trübsal reicht möglicherweise nicht aus, dass sich die Menschen zu Christus bekehren. Erst wenn sie Christus persönlich erleben – ob heute oder im tausendjährigen Friedensreich –, werden sie sich seiner Liebe und Herrlichkeit hingeben.

Wir wollen uns deshalb ständig prüfen, ob das Ebenbild Christi in uns leuchtet und wir treue Zeugen Christi bleiben. Auf diese Art und Weise können die Menschen bereits heute Christus durch uns erleben.



Foto: Oliver Rütten

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Mark Woll
19.02.2018
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