„Das ist natürlich sensationell“ – Zwei Stammapostel in Buchholz aktiv

Buchholz? Wo liegt das? Die Kleinstadt vor den Toren Hamburgs ist Ruhesitz des Stammapostels Wilhelm Leber, der von 2005 bis 2013 die Leitung der Neuapostolischen Kirche International innehatte. Dorthin kommt der heutige Stammapostel an Karfreitag: Der Stammapostel besucht den Stammapostel.

Stammapostel Jean-Luc Schneider hat in seinem Gottesdienstkalender an Ostern einen Gottesdienst im Bezirksapostelbereich Norddeutschland eingetragen. Zwei Tage vorher, an Karfreitag, will er in Buchholz einkehren und seinem Vorgänger im Amt und der ganzen Gemeinde damit seine Referenz erweisen.

Und nicht nur das: Wilhelm Leber, der Stammapostel im Ruhestand, wird die Orgel spielen! Der eine predigt, der andere spielt die Orgel.

In der Gemeinde gebe es eine Reihe von Organisten, er sei einer von ihnen, klärt Stammapostel Leber auf. Er müsse zugeben, dass er darum gebeten habe, für den Karfreitags-Gottesdienst als Organist eingeteilt zu werden: „Die Vorstellung, noch einmal zusammen mit dem Stammapostel im Gottesdienst aktiv zu sein, hat für mich etwas Bewegendes und Berührendes.“

Zeichen der persönlichen Verbindung

Im letzten Jahr habe ihm der zuständige Bezirksapostel Rüdiger Krause bei einem Zusammentreffen ganz beiläufig eröffnet, dass er den Stammapostel in die Gemeinde Buchholz eingeladen hat. „Das war natürlich sensationell“, habe er gedacht! Und er hat es sich in Abstimmung mit dem Gemeindevorsteher nicht nehmen lassen, diese Nachricht der Gemeinde selbst bekannt zu geben. „Ich weiß noch, welch ungläubiges Staunen mir entgegenschlug. Es war jedem sofort klar, dass es sich um ein ganz außergewöhnliches Ereignis handelt, wenn der Stammapostel in eine einzelne Gemeinde kommt.“

Für die Gemeinde, so das einstige Kirchenoberhaupt, sei der Besuch des Stammapostels ein absolutes „Highlight“ in diesem Jahr. Die Spannung steige von Woche zu Woche, die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. „Für mich persönlich ist der Besuch des Stammapostels auch ein Zeichen einer herzlichen persönlichen Verbindung“, fügt er bescheiden hinzu.

In der Gemeinde angekommen

Mittlerweile ist Stammapostel in Ruhe Leber übrigens längst in seiner Gemeinde angekommen und fühlt sich dort wohl. „Wir gehen ganz natürlich und entspannt miteinander um, mein Amt spielt im Umgang untereinander keine wesentliche Rolle. Ich bin aktiv dabei – nicht nur als Zuhörer im Gottesdienst, sondern auch im Chor, als Orgelspieler, in der Seniorengruppe, im Reinigungsdienst. Auch die Amtsträger haben sich längst daran gewöhnt, dass ich in der Gemeinde meinen Platz habe.

Auf die Frage, ob ihm die vielen Reisen in alle Welt fehlen, sagt er ein klares Nein: „Ich muss sagen, dass ich kein Verlangen mehr nach großen Reisen verspüre. Ich bin die meiste Zeit zu Hause oder doch in der näheren Umgebung.“ Er nehme nur bei besonderen Einladungen des Stammapostels oder der Bezirksapostel an großen Gottesdiensten teil. „Ich habe schöne Erinnerungen an meine aktive Zeit, aber ich sehne mich nicht danach, weiterhin solch ausgedehnte Reisen zu unternehmen.“

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