Passionszeit – Vom Abendmahl bis zum Hohen Rat
Mit dem gestrigen Palmsonntag hat die Passionszeit begonnen. Wir gedenken des Leidensweges von Jesus Christus, der den Menschen selbstlos dient - bis zur letzten Konsequenz.
Passion heißt Leidenszeit. In dieser Zeit erinnern die Kirchen an die Leidensgeschichte von Jesus Christus, wie sie in den Evangelien geschildert wird. Die Passionszeit erzählt keine Heldengeschichte. Alles beginnt mit der Einsetzung des Abendmahls – Jesus feiert im Kreis seiner Jünger. Doch einer, Judas, verrät ihn. Mit dramatischen Zwischenschritten gerät die Welt des Gläubigen aus den Fugen.
Palmsonntag
Noch am Palmsonntag hat man dem einziehenden Jesus Christus Hosianna zugerufen. Menschen halten Palmwedel und Ölzweige in ihren Händen.
Abendmahl mit den Jüngern
Der Herr isst mit seinen Jüngern und Aposteln zum letzten Mal das Passahlamm. Noch während sie beisammen sind, legt er sein Obergewand ab, umgürtet sich mit einem Schurz, gießt Wasser in ein Becken und wäscht seinen Jüngern die Füße. Doch einer unter ihnen wird ihn verraten: Judas Iskariot.
Gethsemane
Nach dem Mahl gehen der Herr und die Apostel zum Ölberg. Jesus sagt den Jüngern, dass sie ihn in dieser Nacht alle verlassen werden. „Meine Seele ist betrübt bis an den Tod; bleibt hier und wacht mit mir!“ – welch ein eindringlicher Schrei der Seele! „Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe!“ – auch hier erscheint Jesus als der mit Leid beschwerte. Während er noch redet, kommt Judas mit einer großen Schar bewaffneter Soldaten. Er küsst seinen Herrn. Der entgegnet: „Judas, verrätst du den Menschensohn mit einem Kuss?“. Die Soldaten nehmen Jesus fest.
Petrus verleugnet den Herrn
Zunächst wird Jesus in das Haus des amtierenden Hohenpriesters Kaiphas gebracht. Simon Petrus folgt dem Tross. Als ihn eine Frau erkennt, leugnet er, Jesus zu kennen – insgesamt dreimal. Da kräht der Hahn.
Das Verhör vor dem Hohen Rat
Der Herr Jesus wird verhört. Falsche Zeugen sagen aus, er wird beschuldigt. Schließlich sagt er offen, dass er Gottes Sohn sei: „Du sagst es. Doch ich sage euch: Von nun an werdet ihr sehen den Menschensohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen auf den Wolken des Himmels.“ Der oberste Priester zerreißt seine Kleider: „Er hat Gott gelästert! Was bedürfen wir weiterer Zeugen? Er ist des Todes schuldig!“
Damit sind alle Vorzeichen gesetzt für das, was am Karfreitag passiert, dem Höhepunkt in der Leidenszeit Jesu.