Helfer im Einsatz (2): Ungewöhnliche Wege führen zum Ziel

Helfende Hände braucht auch diese Zeit: 2023 standen die 13 neuapostolischen Hilfswerke vor reichlich Herausforderungen. Wie sie das angepackt haben – Teil zwei der Mini-Serie.

Jugendtag in Süddeutschland: Das Olympiazentrum in München (Deutschland) ist von neuapostolischen Jugendlichen gefüllt. Viele bleiben bei einem kleinen Stand des süddeutschen Hilfswerks „human aktiv“ stehen. Aus vielen kleinen Steinen bauen die Besucher einen Miniaturbrunnen. Und während dieser wächst, wächst auch die Fördersumme für den großen Bruder des Brunnens: „Jeder Stein wurde von human aktiv mit einem Euro gefördert“, erzählt Stephanie Rastedter von der Projektbetreuung. „Nach dem Jugendtag konnte so ein Brunnen in Kpomkpo (Ghana) finanziert werden.

Das Hilfswerk human aktiv ging 2018 aus dem „Missionswerk“ hervor, das 1993 als „Neuapostolisches Hilfswerk“ gegründet wurde. Es setzt die Spenden der Mitglieder der Gebietskirche Süddeutschland hauptsächlich in den von Süddeutschland betreuten Ländern ein.

Helfer sind willkommen

Ähnliche Spendenaktionen organisiert die Stichting Corantijn in den neuapostolischen Kirchengemeinden in den Niederlanden. Sie entstand 1997 aus der Neuapostolischen Kirche Niederlande heraus, ist aber unabhängig von der Kirche. Das betont auch Marion van Berkum, wenn es um Spendende geht: „Das sind individuelle, meist einmalige Spenden von innerhalb und außerhalb der Neuapostolischen Kirche.“ Und auch die ehrenamtlichen Mitarbeiter sind nicht alle Kirchenmitglieder: „Für uns ist nicht wichtig, wo du herkommst. Wenn du helfen möchtest, bist du willkommen.“

Diese Hilfe kommt in erster Linie in Suriname an, ein kleiner Staat an der Nordküste Südamerikas. Vor allem im Landesinneren ist der Bildungsstand eher niedrig, wohingegen die Unterernährung zu groß ist. Die Menschen haben wenig Zugang zu Strom, Trinkwasser, sanitären Einrichtungen, Infrastruktur und Gesundheitsversorgung. Stichting Corantijn will helfen. Immer wieder verschifft die Stiftung deshalb Hilfscontainer nach Suriname. Darin befinden sich meist Medizinprodukte, aber auch Dinge des täglichen Bedarfs, die dann für wenig Geld in den Dörfern verkauft werden. Mit dem Erlös finanziert Stichting Corantijn weitere soziale Projekte in Suriname. Auch hier ist die Herausforderung, dass der Transport immer teurer wird.

Corona und kein Ende

Die Corona-Pandemie beeinflusst viele Menschen noch immer. Ältere oder kranke Menschen und Familien mit geringem Einkommen kämpfen oft täglich ums Überleben. „Kinder gehen ohne Essen zur Schule“, berichtet Marion van Berkum über die Situation vieler Menschen in Suriname. Die Stiftung Corantijn sammelt deshalb Geld in den Niederlanden und schickt es an einen Bezirksältesten in Suriname. Der stellt damit Lebensmittelpakete zusammen, die er in den Dörfern und ärmeren Plätzen in der Hauptstadt Paramaribo verteilt. „Wir führen eine Liste, damit die Familien jeweils nur einmal begünstigt werden. Es ist ein Paket zur Unterstützung mit Basis-Lebensmitteln für 14 Tage. Wir wollen den Menschen nicht alle Sorgen abnehmen, aber wir unterstützen sie, dass es für sie weniger schwer ist“, erklärt Marion van Berkum.

Wenn aus schnell langfristig wird

Mit dem Ziel, schnell helfen zu können, gründete die Neuapostolische Kirche Westpazifik 2016 das Hilfswerk NACare. Viele Kirchenmitglieder wünschten sich, dass die Kirche nach größeren Naturkatastrophen betroffenen Menschen direkt Unterstützung zukommen lassen kann. Man wollte sicher sein, dass die Spenden auch tatsächlich bei Betroffenen ankommen. Durch ein Netzwerk aus Amtsträgern und Glaubensgeschwistern gelangen die Spenden der Glaubensgeschwister schnell an die Betroffenen von Naturkatastrophen und ähnlichen Ereignissen. Mehrere sogenannte Move-a-Thons hat das Hilfswerk außerdem bisher organisiert. Damit sind inzwischen auch längerfristige Projekte möglich.

Weitere Informationen zu den Hilfswerken der Neuapostolischen Kirche weltweit samt Kontaktdaten und Möglichkeiten zur Unterstützung befinden sich auf den Websites:


Was ein Move-a-Thon genau ist und wie die Neuapostolische Kirche Westpazifik damit längerfristige Projekte finanziert, darüber und über weitere Daueraktivitäten der Hilfswerke berichtet der nächste Teil dieser Miniserie.

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