Friedensgebet unter Mahnmalen

„C'etait genial“ – Das war großartig: Mit diesen Worten hat sich Stammapostel Jean-Luc Schneider aus Südkorea verabschiedet. Zehn Tage lang war er in Fernost unterwegs, hat dabei viele Eindrücke hinterlassen und mitgenommen.

Incheon heißt der Flughafen, der größte Südkoreas, von dem der Stammapostel am Montag nach Europa heimkehrte. Angekommen war er in Tokio-Haneda, dem zweitgrößten Flughafen Asiens. In Japan bereitete ihm die dortige kleine neuapostolische Gemeinschaft einen herzlichen Empfang.

Beim Willkommensabend zeigten Glaubensgeschwister ihrem Kirchenleiter das traditionelle Instrument Koto, eine 13-saitige Zither. Auch die klassische Tee-Zeremonie, das Brühfondue Shabu-Shabu und das Sush, Reisrollen meist mit rohem Fisch, durften nicht fehlen.

Auftakt in Japan

Der Gottesdienst am 22. Mai fand im Keio Plaza Hotel in Tama Center statt. Die Predigt stand unter dem Bibelwort aus Jeremia 29,11. Die Kernaussage: Der Heilige Geist tröstet, indem er die Gedanken Gottes offenbart und in seinem Willen unterweist.

Später am Tag besuchte Stammapostel Schneider das Kirchengebäude der kleinen Gemeinde von Tama. Dort erhielt er Einblicke in die Geschichte der Neuapostolischen Kirche, die 1968 mit der Versiegelung zweier japanischer Familien begann.

Höhepunkt in Südkorea

Höhepunkt der Fernost-Reise war jedoch der Aufenthalt in einem geteilten Land: Korea. Dort besuchte der Kirchenleiter die Demilitarisierte Zone, ein vier Kilometer breiter und 250 Kilometer langer Streifen, der seit dem Koreakrieg 1953 die beiden Staaten Nord- und Südkorea voneinander trennt.

Hier liegt auch der Imjingak-Gedenkpark mit vielen Mahnmalen für eine Wiedervereinigung – etwa die Friedensglocke und die Freiheitsbrücke. Den Besuch dort nutzte der Stammapostel für ein Friedensgebet. Das galt den lebenden und entschlafenen Menschen auf beiden Seiten der Grenze, ihrem Wohlergehen und vor allem ihrer Erlösung.

Apostelkonferenz mit offener Aussprache

In Daejeon stand samstags eine Konferenz mit den Aposteln aus Südostasien und Australien auf dem Programm. Thema des Treffens war vor allen Dingen die aktuelle Arbeit am Amtsverständnis der Neuapostolischen Kirche. Wie schon bei der Apostelversammlung an Pfingsten in Deutschland nahm sich der Kirchenleiter viel Zeit für den Austausch darüber.

Der Gottesdienst am 29. Mai in Daejeon fand ebenfalls in einem Hotelsaal statt. Das Bibelwort dazu befindet sich in Jeremia 17,10: „Ich, der Herr, kann das Herz ergründen …“ Die Kerngedanken lauteten: Was immer der Mensch tut, Gott weiß, wie es gemeint ist. Der Gläubige öffnet sich ihm.

Treffen mit Bezirksvorsteher aus China

Am Rande seines Besuches in Fernost nutzte Stammapostel Schneider die Gelegenheit, sich mit Bezirksvorstehern aus China zu treffen. Dort ist laut Bezirksapostel Urs Hebeisen die Kirche zwar nicht als formelle Institution aktiv. Allerdings gebe es Gemeinden, die nach neuapostolischer Lehre glauben und von chinesischen Aposteln geführt werden.

Besuche des Kirchenleiters seien immer etwas Besonderes, zieht Bezirksapostel Hebeisen sein Fazit. Doch das Wichtigste für die Glaubensgeschwister sei die dreifache Stärkung: die Stärkung des Glaubens, die Stärkung der Motivation, weiterzumachen und nicht aufzugeben, sowie die Stärkung des Wunsches, es besser zu machen.

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