Christus, unsere Hoffnung
Warum eigentlich musste Jesus leiden? Er war doch Gottes Sohn. Die Frage ist berechtigt und die Antwort klar: Wegen uns Menschen! Und warum müssen wir Menschen leiden?
Hoffnung ist eine zuversichtliche Ausrichtung, gepaart mit positiver Erwartungshaltung – so eine der vielen Definitionen von Hoffnung. Puh, ganz schön kompliziert: zuversichtliche Ausrichtung, positive Erwartungshaltung. Wie geht das nur, fragen sich vor allem die Menschen, die jede Hoffnung verloren haben. Definitionen oder auch Zitate über Hoffnung gibt es zahlreiche. Hier ein Denkspruch von Václav Havel: „Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat – egal wie es ausgeht.“
Jesus Christus ist der Menschen Hoffnung, das wissen alle Christen seit ihrer Taufe. Diese Hoffnung auf Christus ist das Leitthema für die neuapostolischen Gottesdienste im Monat November.
Hoffnung über den Tod hinaus
So zum Beispiel am ersten Novembersonntag, der in der Neuapostolischen Kirche traditionell als Entschlafenensonntag gefeiert wird. Der Tod ist eben nicht der Schlussstrich unter das Leben. Durch die Hoffnung auf Christus endet das Leben nicht am Grab. Vielmehr ist Christus auch der Heiland der Toten. Die Hoffnung auf Hilfe nach dem Tod soll den Menschen stark machen fürs Leben.
A und O der Hoffnung
Christus ist Hoffnung – er ist nämlich der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende aller Dinge. Nicht Menschen sprechen das letzte Wort. Wie tröstlich ist das, nicht angewiesen sein zu müssen auf Menschengunst! Ihm, dem Christus, schenken Christen daher den „ersten Platz“ auf ihrem Glaubensweg. Und ihm gehört auch das letzte Wort. Doch natürlich genügt es nicht nur, fromme Gebete zu sprechen oder mal ein besonderes Opfer zu bringen. Entscheidend ist die zuversichtliche Ausrichtung, gepaart mit positiver Erwartungshaltung. Dann entsteht das Hören – Glauben – Tun.
Hoffnung durch Trost
Christus ist Hoffnung, weil er tröstet. Er ist die Hoffnung für den Glaubenden, der sich in Not befindet. Zwar versteht der Mensch göttliches Handeln nicht immer – Gott bleibt geheimnisvoll. Doch der Mensch kann auch angesichts von Leid und Elend treu bleiben im Glauben: „Und unsre Hoffnung steht fest für euch, weil wir wissen: wie ihr an den Leiden teilhabt, so werdet ihr auch am Trost teilhaben“ (2. Korinther 1,7). Diese Aussage beantwortet die Frage nach dem Sinn des Leidens. Warum muss der Mensch leiden, wo findet er seinen Trost, und woraus schöpft er die Hoffnung, dass es sich ändern wird? Menschen leiden, Menschen werden getröstet – durch Jesus Christus, der Hoffnung schenkt.
Übergang ins neue Kirchenjahr
Und ganz zuletzt, am letzten Sonntag im alten Kirchenjahr, kommt die Hoffnung auf die ewige Gemeinschaft mit Gott ins Blickfeld. Das Leben ist nicht vergebens, der Tod ist nicht sinnlos – am Ende spricht der Herr das letzte Wort. „… und rühmen uns der Hoffnung der zukünftigen Herrlichkeit, die Gott geben wird“ (aus Römer 5,2). Schon die ersten Christen glaubten an die Wiederkunft des Herrn zu ihren Lebzeiten. Dessen „rühmten“ sie sich sogar. Und „rühmen“ heißt loben, stolz auf etwas sein!