Abschied und Neubeginn: Kirchenfusion rückt näher
Abschied für den einen, ein neuer Abschnitt für viele andere: Die Fusion der Gebietskirchen Nord- und Mitteldeutschland rückt immer näher. Die Weichen sind gestellt, erste Ergebnisse liegen vor.
Die Zukunft der Kirche – das war ihm ein zentrales Anliegen. Darum hat sich Bezirksapostel Wilfried Klingler nicht nur in seinem angestammtem Arbeitsbereich Mitteldeutschland gekümmert, sondern auch auf internationaler Ebene. So war er lange Jahre Vorsitzender der Koordinationsgruppe, dem höchsten Beratergremium des Stammapostels. Nun heißt es Abschied nehmen. Bezirksapostel Klingler geht am 19. Juni 2016 in den Ruhestand.
Was nicht unbedingt leicht fällt, wenn gerade weiter an der Zukunft der Kirche gearbeitet wird – wie etwa beim Thema Amtsverständnis. Das räumt der Bezirksapostel im Interview mit Kirchensprecher Peter Johanning ein. Das Video wurde am Rande der jüngsten Bezirksapostelversammlung aufgezeichnet. Es war das letzte offizielle Treffen dieser Art für Wilfried Klingler. Aus diesem Anlass dankte Stammapostel Jean-Luc Schneider ihm mit herzlichen Worten für die vielen Jahre intensiver Arbeit.
Kirchenleitungen seit 2015 in Kontakt
Derweil laufen in Mitteldeutschland die Vorbereitungen für die Zeit nach Bezirksapostel Klingler. Es ist eine Zukunft zusammen mit der Gebietskirche Norddeutschland. Denn der dortige Bezirksapostel Rüdiger Krause soll im Juni beide Arbeitsbereiche übernehmen.
Erste konkrete Gespräche der beiden Kirchenleiter fanden bereits im Januar 2015 statt. Die Apostel und Bischöfe beider Gebiete lernten sich im September 2015 näher kennen. Das Treffen in Hannover stand unter dem Motto „Darum nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob“ (Römer 15,7).
Weichenstellungen in Arbeitsgruppen
Auf der Ebene der Verwaltungsmitarbeiter haben die Fusionsvorbereitungen ebenfalls Anfang 2015 begonnen. Erste Ergebnisse hat etwa die Arbeitsgruppe „Allgemeine Verwaltung“ vorlegt. So ist festgestellt worden, dass die beiden Administrationen zum Teil sehr unterschiedlichen Vorgaben folgen. Zur Umsetzung der Neuregelung soll bis Mitte Juni eine gemeinsame Intranet-Plattform zu Verfügung stehen.
Im engen Kontakt stehen neben den Finanzfachleuten auch die beiden Bauabteilungen. Auf diesem Sektor wurde die zentrale Arbeitsgruppe „Standortentwicklung“ installiert. Und schließlich laufen bereits die Vorarbeiten, um die bisherigen Gebietskirchen in eine gemeinsame Körperschaft zu überführen. Dabei ist eine renommierte Anwaltskanzlei mit an Bord, wie der norddeutsche Kirchensprecher Björn Renz mitteilt.
Konzentration in Deutschland
Die Fusion war im Oktober 2014 bekannt gegeben worden. Die Entscheidung sei „unter Beachtung der Demografie in Deutschland und der weltweiten Entwicklung der Kirche insgesamt“ getroffen worden. Soll heißen: Hier sinken die Mitgliederzahlen vor allem altersbedingt, während Bezirksapostel etwa in Afrika oft wesentlich mehr Mitglieder betreuen.
Der neue Arbeitsbereich umfasst die deutschen Bundesländer Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Als betreute Gebiete kommen Polen, die britischen Inseln und die Länder im Norden Europas von Grönland bis Estland hinzu.
Neue Homepage im Juni
„Neuapostolische Kirche Nord- und Ostdeutschland“ – so soll die Gebietskirche heißen. Diese Entscheidung aus dem Herbst 2015 geht auf eine Internet-Umfrage unter Kirchenmitgliedern zurück. Der beliebteste Vorschlag „Nordeuropa“ passe geografisch nicht und wirke überdimensioniert. Doch auch die jetzt gefundene Kompromissformel erntete bei der Umfrage viel Zustimmung.
Pünktlich zur Ruhesetzung von Bezirksapostel Klingler ändert sich die kirchliche Landkarte auch im Internet. Dann sollen die beiden bisherigen Websites für Nord- und Mitteldeutschland offline sowie eine neue Homepage online gehen.
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Andreas Rother,
Daniel Mauthe
16.04.2016
Deutschland,
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