Grenzenlos im Einklang – das Pfingstlied 2020

Er ist gerade noch rechtzeitig fertig geworden – der „International Virtual Choir“ zum Pfingstfest 2020. Und das war ein hartes Stück Arbeit: an 80 Stunden Musik von 1600 Teilnehmern aus 50 Ländern.

Freitag, 29. Mai, 7 Uhr morgens: Die Freiwilligen-Gruppe rund um Théo Rohmer und Cédric Rung aus Frankreich kann endlich schlafen gehen. Die letzten beiden Nächte haben sie komplett durchgemacht. Jetzt laufen die Computer auf Hochtouren.

In den Tagen – und Nächten davor – haben sie Video-Clips gesichtet und sortiert. Bis zum Einsendeschluss am Mittwoch waren 1317 Beiträge zusammengekommen und dann kamen nochmal mal gut 150 hinterher. Und auf vielen Videos singt mehr als eine Person.

Urlaub für harte Arbeit

Welche Stimme, welche Sprache, welche Bild- und Tonqualität? Es ist jede Menge zu beachten, bis der passende Platz im virtuellen Chor gefunden ist. In welcher Reihenfolge präsentieren sich die Aufnahmen? Wie mischt man hunderte von Tonspuren am besten ab?

Die Truppe hat sich gut organisiert, extra eine Website und eine Datenbank eingerichtet, um die Clips zu erfassen, und die Arbeit in Schichtdienste eingeteilt. Für diese Mühe hatten sie eigens mehrere Tage unbezahlten Urlaub genommen.

Nicht jedes Video hat’s geschafft

Doch das Echo an Beteiligung war überwältigend. Nicht alles, was geplant war, ließ sich machen: zum Beispiel der Newsletter. Und so manche Anfrage per E-Mail oder Messenger ist unbeantwortet geblieben. Und auch nicht jedes Video hat es aus organisatorischen, zeitlichen oder technischen Gründen in den Zusammenschnitt geschafft.

Das Team hofft darauf, dass niemand enttäuscht ist, und bittet um Verständnis. Schließlich war das oberste Ziel, rechtzeitig bis Pfingsten fertig zu werden. Und dazu brauchten nicht nur Menschen ihre Zeit, sondern erst recht die Rechenknechte.

Von Herzen gern gemacht

Vier Computer wurden zu einem Cluster verbunden – und auch noch Cloud-Kapazitäten dazu genommen. Denn es braucht ordentlich Leistung, um die auf wenige Minuten Liedlänge aufgestapelten 80 Stunden in Bild und Ton zusammenzurechnen.

Vielleicht machen sie nach Pfingsten noch eine Bonus-Version mit dem verbliebenden Material. Jetzt ist aber erstmal Erholung angesagt – und Freude: „Wir haben das wirklich von Herzen gerne gemacht“, sagt Théo Rohmer. Und „Es war eine super Erfahrung mit so vielen Geschwistern aus der ganzen Welt chatten zu können.“

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Andreas Rother
31.05.2020