Kinder, Kirchen, Katastrophen – NAC SEA Relief ist da zum Helfen

Das Hilfswerk NAC SEA Relief hilft da, wo es möglich ist. Dank des pastoralen Netzwerks der Neuapostolischen Kirche auf den Philippinen kann schnell und auf manchmal ungewöhnliche Weise eingegriffen werden. Darüber berichtet der neue Jahresbericht des Hilfswerks.

Der Taifun Rai oder Odette, wie er von den Einheimischen genannt wird, hat im Dezember 2021 viele Opfer gefordert und noch mehr Menschen obdachlos gemacht. Wieder einmal war NAC SEA Relief schnell da, wo Hilfe benötigt wurde. „Unser Dank geht zu denen, die sofort reagierten. Es ist einfach unglaublich, wie viel mit einem kleinen Beitrag getan werden kann“, sagt Bezirksapostel Urs Hebeisen, der Präsident von NAC SEA Relief, im Vorwort des Jahresberichts 2021.

Hilfe kommt auf zwei Rädern

Die Katastrophen-Soforthilfe, die NAC SEA Relief sofort in Gang setzte, als der Super-Taifun über die Philippinen zog, wird erst im Jahresbericht 2022 richtig sichtbar werden. Im aktuellen Jahresbericht liest man von kleineren Hilfseinsätzen, die Betroffenen ein Lächeln ins Gesicht zauberten und die dank NAC SEA Relief möglich waren:

Mit vier Motorrädern und vollbepackt mit Lebensmittelspenden des Hilfswerks machten sich beispielsweise junge Männer aus Cebu City auf, um betroffenen Menschen zu helfen. Und da der Taifun so kurz vor Weihnachten das Fest überschattete, verteilte das Hilfswerk in Kirchen, die den Sturm überstanden hatten, Weihnachtsgeschenke und Überlebenspakete.

Corona und kein Ende

Ebenfalls schnelle Hilfe war bei Betroffenen der Corona-Pandemie nötig. Arbeitslosigkeit und Versorgungsmangel sind Auswirkungen der Pandemie, von denen vor allem die ärmere Bevölkerung betroffen ist. Mit Lebensmittelspenden erreichte NAC SEA Relief vor allem Familien von Tagelöhnern, die aufgrund von Corona keine Arbeit haben.

Da durch die Pandemie Lebensmittel nicht verkauft werden konnten, drohte ein Lagerbestand von 700 Kilogramm Hafermehl schlecht zu werden. Gemeinsam mit dem Hilfswerk STEPS Mission ging NAC SEA Relief gegen Lebensmittelverschwendung vor, indem die beiden Hilfswerke das wichtige Nahrungsmittel an besonders notleidende Familien verteilten.

Länger helfen

Nichts gegen Soforthilfen, aber Nahrungsmittel sind schnell aufgebraucht und dann ist die Not wieder da. NAC SEA Relief versuchte im Berichtsjahr auch längerfristig zu helfen. So verteilte das Hilfswerk zum Beispiel Materialien für den Hausbau, um die durch vergangene Taifune und Erdbeben zerstörten Häuser wieder aufzubauen. Außerdem sorgten sie vor: Ein Haus einer armen Familie wurde auf festem Grund mit stabilen Materialien aufgebaut, damit es bei einem Erdrutsch nicht kaputt geht. Nachbarn und Freunde halfen gerne mit. Hier war wieder einmal der Bayanihan Geist (die Freude über die Zusammenarbeit in der Gemeinschaft) zu spüren, für die die Filipinos bekannt sind.

Projekt: lernen

Bildung liegt NAC SEA Relief besonders am Herzen. Mit dem größten finanziellen Aufwand unterstützt das Hilfswerk Schüler und Studenten mit kleineren und größeren Beiträgen – je nachdem, wie viel sie benötigen, um ihre Ausbildung zu meistern. Mitfinanziert wird dieses Projekt jetzt auch von der UNFRIED-Stiftung eines verstorbenen Ehepaars aus Deutschland, das bedürftige Kinder und Jugendliche darin unterstützen will, sich fortzubilden. Am 22. Oktober 2021 unterzeichneten Hans Erich Schwarz, der Treuhänder der Stiftung, und Urs Hebeisen die Vereinbarung.

Corona zwang die philippinischen Schüler ins Home Schooling, was für mittellose Familien oft nicht so einfach zu managen war. Zwar organisierten die Lehrer vieles so, dass die Schüler nur ein Smartphone benötigten, doch nicht einmal das können sich einige Schüler leisten. Gerne finanzierte NAC SEA Relief diesen Schülern das dringend benötigte Gerät.

Nichts unbenutzt lassen

Es gibt auf den Philippinen Kirchengebäude, die wenig bis gar nicht genutzt werden, weil sich die Gemeindestruktur am jeweiligen Ort verändert hat. „Ein leerer Raum ist eine Verschwendung, aber er kann für die örtliche Gemeinschaft sinnvoll genutzt werden“, schreibt NAC SEA Relief im Jahresbericht. Deshalb unterschrieben Vertreter von NAC SEA Relief und der Organisation MOVE einen Vertrag für das Kirchengebäude in Famy, das nun von der Organisation für medizinische Einsätze, Versammlungen und als Evakuierungscenter genutzt werden kann. So nützt es vor allem der örtlichen Bevölkerung.

Die Geldgeber

Auch im Jahr 2021 freute sich NAC SEA Relief über private Spenden, die schnelle Hilfe bei Katastrophen und Krisen möglich machten. Der Bischof in Ruhe Dong III Yang aus Korea spendete eine Lieferung Schutzmasken, weil manche Familien sich finanziell einfach nicht die dringend benötigte persönliche Schutzausrüstung leisten konnten. So war die Freude bei den begünstigten Familien und Amtsträger groß.

Ein Großteil der Einnahmen hat NAC SEA Relief von den drei europäischen Hilfswerken NAK Humanitas, NAK-karitativ und Humanaktiv, die eng mit NAC SEA Relief zusammenarbeiten.

Aber Urs Hebeisen spricht nicht nur den Gebern von finanziellen Mitteln, sondern auch allen anderen, die das Hilfswerk unterstützen, seinen Dank aus: „Es ist nicht nur die finanzielle Unterstützung, die zählt“.

Dank allen Unterstützern kann positiv ins kommende Jahr geblickt werden und weiter an den Nachwirkungen des Taifuns Odette gearbeitet, eine Fußgängerbrücke gebaut und notleidenden Menschen auf vielen anderen Wegen geholfen werden.

Artikel-Infos

Autor:
Datum:
Schlagworte:

Katrin Löwen
14.11.2022
Philippinen, Hilfswerke