Die Mannschaft hat den Dreh raus
Unverkennbar, dieses blaue Regal im Hintergrund. Das Möbelstück zeigt sich immer dann, wenn ein neues Jahr beginnt – in der Neujahrsansprache des Stammapostels. In einer Nebenrolle dieses Mal: unsichtbare Kunst.
Alle Jahre wieder … geht ein Bild auf Wanderschaft. Es ist ein kleines Gemälde, das wohl noch aus der Amtszeit von Stammapostel Richard Fehr stammt. Und es hängt in einem Büro in Zürich, das wenige betreten haben, aber viele kennen – aus der Neujahrsansprache des Stammapostels. Weil es dort den Hintergrund stört, muss das Bild immer wieder wandern.
Teamwork international
Technik rollt über die Flure im Hauptquartier der Neuapostolischen Kirche International. Es ist Teamwork über Grenzen hinweg: Kamera und Co stellt die Gebietskirche Schweiz, der Kameramann/Cutter kommt aus Süddeutschland und die Redaktion reist aus Westdeutschland an. Die Regie liegt bei dem Deutsch-Schweizer Simon Heiniger, dem neuen Leiter der NAKI-Kommunikationsdienste. Und vor der Kamera sitzt erwartungsgemäß ein Franzose.
Das Equipment ist in weniger als eine Stunde aufgebaut. Das hat auch schon deutlich länger gebraucht. Man kennt die Geräte und die Räume. Denn man hat einiges an Routine: Mit dieser Aufzeichnung geht die Neujahrsansprache in die neunte Auflage. Eine entstand im Video-Studio der Gebietskirche Westdeutschland, eine in der Kirchengemeinde Frankfurt-Sachsenhausen und die restlichen sieben hier in der Schweiz.
Von gebremst bis rasant
Eine Handkante lastet auf dem Schreibtisch. Der Daumen presst sich auf die fast zu Faust gebogenen Finger. Nein, solche Aufzeichnungen werden niemals zur Lieblingsbeschäftigung von Jean-Luc Schneider werden. Klar, Kameras ist er eigentlich gewohnt, aber dann ist Gottesdienst mit Gemeinde. Das hier ist etwas anderes. Die erste Sprachversion ist zur Hälfte im Kasten, die Hand öffnet sich zu Gesten. Jetzt ist der Sprecher im Fluss.
In drei Sprachen wird die Neujahrsansprache aufgenommen. Zum Aufwärmen gibt es Deutsch, das schon der Schüler mit preiswürdiger Zielstrebigkeit gelernt hat. Dann kommt Englisch, in das sich dann der Stammapostelhelfer hineingeschafft hat, weil das die internationale Sprache der Kirche ist. Zum Abschluss und zur Belohnung darf sich der Elsässer im Französischen zu Hause fühlen.
Da muss das Team dann gelegentlich auf die Bremse drücken. Denn bei dem vorgelegten Tempo würden die Zuschauer kaum noch mitkommen. Beim sprachlichen Heimspiel sind nicht nur die Hände sehr körpersprachgewandt. Auch die Augenbrauen mögen kaum stillhalten.
Wie das neue Motto lautet
Jede Neujahrsansprache ist eine Premiere und zwar für das jeweilige Jahresmotto: Mit Liebe ans Werk – Freude in Christus – Siegen mit Christus – Ehre sei Gott, unserem Vater! – Treue zu Christus – Reich in Christus – Christus macht frei – Christus, unsere Zukunft – Gemeinsam in Christus. So lauteten die Losungen für die Jahre 2014 bis 2022.
Auch beim Motto 2023 steht Christus wieder im Mittelpunkt: „Mit Christus dienen und regieren“, heißt diese Losung. Regieren? Beherrschen? Macht ausüben? Sicher nicht! Wie genau das zu verstehen und wie sich das üben lässt – das führt die Neujahrsansprache aus.
„So, fertig. Fertig!“ Stammapostel Schneider lacht und dreht sich von der Kamera weg. „Damit müsst ihr jetzt zurechtkommen“, schmunzelt er zum Team rüber. Die Mannschaft hat, was sie braucht: sechs Aufzeichnungen, von jeder Sprache zwei. Damit lässt sich arbeiten. Die Mannschaft räumt zusammen. Das Bild darf wieder an seinen Platz – auf Wiedersehen im nächsten Jahr.
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Andreas Rother
22.12.2022
Mit Christus dienen und regieren
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