Beten wirkt hunderte Male

Vielerorts in Indien, Bangladesch, auf den Malediven und Sri Lanka wurden Anfang November 2023 die Buntstifte und Wasserfarben ausgepackt und der Kreativität freien Lauf gelassen.

Zeichnen ohne Unterlass

Übers Internet, die Geistlichen und Sonntagsschullehrer erfuhren die Kinder und Jugendlichen aus Indien, Bangladesch, den Malediven und Sri Lanka Anfang November von einem kreativen Wettbewerb zum Jahresmotto 2024: „Beten wirkt“. Grundlage des diesjährigen Mottos ist 1. Thessalonicher 5,17: „betet ohne Unterlass“. Diese kraftvolle Verbindung mit Gott sollten die Kinder künstlerisch und gefüllt mit ihren eigenen Ideen zu Papier oder auf die Leinwand bringen.

In Goregaon, im Norden von Mumbai (Indien) entsteht beispielsweise mit Buntstiften nach und nach eine bunte Familie, die kniend und mit geschlossenen Augen auf dem Boden sitzt. Die Gedankenblasen zeigen, wofür Vater, Mutter und die Kinder dankbar sind und was sie sich von Gott wünschen. Einer erbittet Hilfe für die Prüfung, der kleine Bruder denkt an Spielzeug. Über der Familie ist eine Bibel gezeichnet, gefaltete Hände und in Form einer Taube der Heilige Geist. Über die Bedeutung und Schönheit der Gebete in der Familie sagt die elfjährige Künstlerin Diyansha Waghmare: „In einer Familie gibt es verschiedene Bedürfnisse, aber Gott hört jedem zu. Ich habe Erfahrungen mit dem Gebet in der Familie gemacht und ich weiß, dass es ein kraftvolles Gebet ist.“

Bibelverse in Szene gesetzt

Die Wirksamkeit des Heiligen Geistes im Gebet hob das Bild von Mihir Battise aus Gulabwadi (Indien) hervor. Eine Taube fliegt über dem Beter, der von oben angestrahlt wird. Mit 25 Jahren durfte er gerade noch so mitmachen – die Einladung zum Kunstwettbewerb galt für junge Künstler bis 25 Jahren. Inspiriert habe ihn das Bibelwort aus Jakobus 5,16, sagt er: „Das Bild, das mir beim Zeichnen vor Augen stand, war die Szene, in der der Heilige Geist nach der Taufe auf Jesus herabkam. Wenn wir wirklich glauben und von Herzen bitten, dann wird der Heilige Geist über uns kommen und unsere Gebete zu Gott führen. So wirkt beten.“

„Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen“ – der Vers aus Matthäus 18,20 inspirierte die achtjährige Sara Magar aus Dreams Mall Bhandup (Indien) für ihr Bild. Es zeigt drei Betende, eine Taube, ein Herz und ein Kreuz mit Krone. Ihr Kunstwerk wurde mit dem ersten Platz ausgezeichnet und schmückt die Webseite, E-Mail-Signaturen und mehr.

Die Gewinner unterwegs

Und nicht nur dafür hat sich die intensive Beschäftigung mit dem Jahresmotto gelohnt. Die zehn bestplatzierten jungen Talente bekamen eine Bilderbibel mit einer Widmung von Apostel Pravin Gajbhiv. Außerdem wurden die zehn Kinder und Jugendlichen zusammen mit Geistlichen, die sie selbst auswählen durften, zu einem Ausflug zu der beeindruckenden Festung Murud Janjira eingeladen. Die wurde im 15. Jahrhundert in Raigad, im Westen Indiens, auf einer Insel im Arabischen Meer gebaut.

Dort gab es viel zu entdecken: Die Wälle sind mit 19 steinernen Türmen besonders hoch, zugänglich ist die Festung über eine beeindruckende Treppe zu erreichen. Die Kinder und Geistlichen bestaunten noch erhaltene Bogenmauern und Kanonen. Zwischendurch nutzten sie die Zeit, sich mit Geistlichen und untereinander über alles Mögliche, aber besonders über das Jahresmotto zu unterhalten. Es war interessant zu hören, wie die Kraft des Gebets alle Aspekte des Lebens berührt.

Erfahrungen inspirieren

Über 200 kleine Kunstwerke erreichten die Jury bis zum 30. November 2023. Per Post, Kurier oder über den persönlichen Kontakt mit Aposteln und Bischöfen. Jüngster Künstler war Joshua Pawer, 5 Jahre, aus Aurangabad (Indien). „Wir können es kaum erwarten, eure Kunstwerke zu sehen und uns von eurer einzigartigen Verbindung zum himmlischen Vater inspirieren lassen“, hieß es im November 2023 auf der Webseite der Neuapostolischen Kirche Indien. Viele Kinder und Jugendliche zeigten in ihren Bildern, was „Beten wirkt“ für sie bedeutet, wie das Gebet ihr Leben beeinflusst und wie sie das Jahresmotto in ihr alltägliches Leben einbauen wollen.

Und dann, als Anfang Juli 2024 die Ergebnisse da waren und die Gewinner feststanden, schrieb das Kommunikationsteam: „Wir sind begeistert und stolz auf den Enthusiasmus und das Engagement, das ihr alle gezeigt habt!“ Jeder Teilnehmer bekam von Priestern oder Aposteln nach einem Gottesdienst in der Gemeinde eine Urkunde überreicht, in der die Bemühung und der Beitrag zum Wettbewerb gewürdigt sind. Und auch wenn ein Bild es nicht unter die Top10 geschafft hatte, ging es nicht verloren: Beim Auftritt der Gebietskirche in den Sozialen Medien zierten das ganze Jahr über die Kunstwerke Bibelverse und Zitate.