Gottesdienste trotzen der Corona-Krise (update)

Wenn der Gläubige nicht zum Gottesdienst kommen kann, dann kommt der Gottesdienst zum Gläubigen. So kümmert sich die Neuapostolische Kirche in der Corona-Krise um ihre Mitglieder. Doch die Möglichkeiten sind weltweit ganz verschieden.

Vervielfacht hat sich binnen weniger Tage die Zahl der Glaubensgeschwister, deren örtliches Gemeindeleben bis auf Weiteres stillgelegt ist: Am Montag hatten lediglich die Gebietskirchen in Europa und Kanada alle Aktivtäten in den Kirchengebäuden inklusive der Gottesdienste ausgesetzt. Bis Freitag sind Südostasien, Südamerika, Niger, Westpazifik, die USA und die Demokratische Republik Kongo Südost hinzugekommen.

Hintergrund sind zumeist staatliche Verbote großer Versammlungen, aber auch freiwillige Vorsichtmaßnahmen. Und überall geht es darum, zum Schutz der Menschen die Zahl persönlicher Kontakte zu reduzieren. So soll die Verbreitung der Corona-Pandemie verlangsamt und eine Überlastung der medizinischen Versorgung vermindert werden.

Online und im Fernsehen auf Sendung

Doch gerade in der Krise wollen die Bezirksapostel die Gläubigen nicht ohne geistlichen Beistand lassen. So verlagern sich Gottesdienst und Seelsorge auf digitale Möglichkeiten.

Die vier deutschen Gebietskirchen haben eigene YouTube-Kanäle eingerichtet, um ihre Ressourcen zur Gottesdienst-Übertragung auszubauen. Südamerika hat ein eigenes Streaming-Portal zur Verfügung. Und Afrika-Süd kann sogar auf den eigenen Fernsehkanal „NAC TV“ zurückgreifen, der auch Mittwochgottesdienste bietet.

Vorne dran bei diesem Thema sind die Nordamerikaner, die schon einiges an Erfahrungen im Gottesdienst-Streaming haben. So senden Kanada und die USA nicht nur punktuell, sondern halten eine Vielzahl von Aufzeichnungen zum Abruf die ganze Woche überbereit.

DR Kongo Südost reaktiviert alle Ruheständler

Aber nicht überall ist die technische Infrastruktur für Live-Sendungen gegeben: So zeichnen die Apostel in Südostasien ihre Gottesdienste auf und machen sie per Download-Link für die Glaubensgeschwister verfügbar. Wer kein Internet hat, erhält Seelsorgebriefe.

Ganz andere Wege geht die Gebietskirche Demokratische Republik Kongo Südost. Zwar ist auch hier ein eigener YouTube-Kanal eingerichtet. Doch der weitaus größte Teil der 1,8 Millionen Glaubensgeschwister hat gar keinen oder keinen passenden Internet-Zugang.

Im Rahmen der rechtlichen Vorgaben gehen die Amtsträger von Haus zu Haus, halten eine Kurzandacht und feiern Heiliges Abendmahl. Weil die Gemeinden groß sind, müssten sie damit rechnen nicht nur sonntags, sondern die ganze Woche über unterwegs zu sein, schreibt Bezirksapostel Tshitshi Tshisekedi. Zur Verstärkung hat er sämtliche zu Ruhe gesetzten Amtsträger reaktiviert.

Zu sehen in vielen Sprachen

Weltweit gesehen stehen damit Gottesdienste in vielen Sprachen oder Übersetzungen zur Verfügung. Es streamen:


Update: Westpazifik, Niger, Südostasien. – Korrektur: Entgegen einer vorherigen Version dieses Berichts sind die Gottesdienste in den Gemeinden der Gebietskirche Afrika-Süd nicht ausgesetzt, sondern auf 100 Teilnehmer begrenzt.

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Andreas Rother
20.03.2020
Gottesdienst, Gemeindeleben